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Eurogate und Verdi verabschieden Tarifvertrag „Zukunft“

Die Containerterminal-Betreibergruppe Eurogate und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) haben gestern in Bremen den sogenannten Tarifvertrag „Zukunft“ verabschiedet. Mit der Unterzeichnung des Vertragswerkes schließen beide Parteien eine über anderthalbjährige Verhandlungsphase erfolgreich ab.

Gegenstand des Tarifvertrages sind potenzielle Auswirkungen von Automatisierungs- und Digitalisierungsprozessen in den Häfen. Eurogate bereitet sich, wie viele ihrer Wettbewerber, auf eine Weiterentwicklung des operativen Geschäfts mittels einer schrittweisen Erhöhung des Automatisierungsgrades vor, um auch weiterhin konkurrenzfähig bleiben zu können. Der nun verabschiedete Tarifvertrag Zukunft regelt den Umgang mit beschäftigungsrelevanten Veränderungen durch Automatisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen und setzt damit einen, für beide Seiten verbindlichen, Rahmen für den Beginn und den weiteren Verlauf dieses wichtigen Transformationsprozesses.

Anlässlich der Unterzeichnung sagte Ulrike Riedel, Gruppengeschäftsführerin und Arbeitsdirektorin von Eurogate: „Der vorliegende Tarifvertrag Zukunft ist das Ergebnis eines intensiven Verhandlungsprozesses. Automatisierung bedeutet grundlegende Veränderungen, die heute nicht vollständig absehbar sind und dadurch ein hohes Maß an Unsicherheit auslösen. Der Tarifvertrag Zukunft gibt die notwendige Orientierung und schafft Sicherheit für das Unternehmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unserem Weg der Transformation.“

Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle betont: „Dieser Tarifvertrag regelt die Zukunft der Hafenarbeit und strahlt darüber hinaus in die gesamte Arbeitswelt. Die durch Automatisierung und Digitalisierung getriebenen Veränderungsprozesse erfordern eine Beteiligung der Beschäftigten auf Augenhöhe. Daher ist die Stärkung der Mitbestimmung, gezielte Qualifizierung und weitere Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich die richtige Antwort.“

Mit dem Tarifvertrag sollen die Folgen von Automatisierungsmaßnahmen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sozialverträglich und mitbestimmt gestaltet werden. Darin wird unter anderem die Gründung einer Automatisierungskommission festgelegt, die eine konzernweite Gestaltung insbesondere der Beschäftigungsfragen übernehmen wird. Somit werden Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaft am Veränderungsprozess beteiligt. Weiterhin wurden Regelungen zu Qualifizierung und Arbeitszeitmodellen ausgehandelt, die auch eine mögliche Arbeitszeitverkürzung beinhalten. Ebenfalls beschlossen wurden ein befristeter Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sowie wesentliche Eckpunkte eines tariflichen Sozialplans.

Der Tarifvertrag Zukunft ist ab sofort gültig und hat eine Laufzeit von zehn Jahren.

Quelle: Eurogate, Bild: ©viet888456 / Fotolia

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