Gerichtliches Sanierungsverfahren bei M-Oil Trading GmbH

M-Oil Trading GmbH soll trotz Verbindlichkeiten in Höhe von 35 Mio. Euro durch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gerettet werden
 
Über das Vermögen der Firma M-Oil Trading GmbH in Ried im Traunkreis (Oberösterreich) wurde am 4. Juni am Landesgericht Steyr das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Von der Insolvenz des auf den Handel mit Treibstoff und Heizöl spezialisierten Unternehmens sind circa 200 Gläubiger und 47 Dienstnehmer (31 Personen am Firmensitz) betroffen. Die Höhe der Aktiva beträgt im Liquidationsfall 6,38 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten mehr als 35 Mio. Euro.
 
Mit dem gerichtlichen Sanierungsverfahren soll das Unternehmen gerettet werden. „Ein Finanzplan für die kommenden Wochen liegt vor und weist entsprechende Überschüsse aus dem operativen Geschäft aus. Auf Basis dieser positiven Zahlen und über Akontozahlungen sollen auch die Lieferanten ihre Lieferverträge aufrecht erhalten, was für den Fortbetrieb und zum Gelingen der Sanierung Voraussetzung ist“, informiert der KSV 1870 in einer Aussendung. Formell wird den Gläubigern die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar in zwei Jahren angeboten.
 
Das Unternehmen wurde 1978 unter dem Firmenwortlaut Minichmair Transport u. HandelsgmbH. als Transportbetrieb gegründet. Die Namensänderung auf M-Oil Trading GmbH erfolgte im Jahr 2005. Heute betreibt die Gesellschaft mit einigen Tochtergesellschaften ein Tankkartennetz für bargeldlose Betankung gewerblicher Fuhrparks mit Partner- und Eigentankstellen auf wichtigen Verkehrsrouten Europas sowie den Großhandel mit Treibstoffen und Heizöl. Seit 1988 besteht der Lkw-Autohof nahe dem Autobahnknoten Voralpenkreuz.
 
Der KSV 1870 beschreibt die Entwicklung von M-Oil Trading in der jüngeren Geschichte wie folgt: „In den vergangenen Jahren wurde der Jahresumsatz der Unternehmensgruppe auf 270 Mio. Euro gesteigert. Allerdings brachte die Expansion durch das Geschäftsmodell mit den Tankkarten und durch Defizite im Forderungsmanagement eine Anhäufung von Altlasten mit sich. Zunehmende Preisschwankungen im Treibstoffsektor wirkten sich negativ auf die Geschäftsergebnisse aus. Ebenso die im Herbst 2008 ausgebrochene Finanz- und Wirtschaftskrise, welche vielen Kunden der M-Oil Trading schwer zugesetzt hat. Seit 2010 laufen Konsolidierungsbemühungen und zuletzt auch Verhandlungen mit einem Investor. Diese Gespräche sind aber letztlich wegen nicht auszuschließender weiterer Risiken im Altlastenbereich gescheitert.“

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung

Portal: www.logistik-express.com  

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