Junge Frauen sollen Lust auf Logistik bekommen
Österreichweit werden jedes Jahr 660 Mio. Tonnen Güter transportiert. Diese Mengen wollen fachgerecht bewegt sein. In den vergangenen zehn Jahren ist allein in Wien die Zahl der Spediteure um 22 Prozent auf 378 Unternehmen gestiegen.
„Ohne Logistik würde die Welt stillstehen“, sagt Alexander Winter, Obmann der Fachgruppe Spediteure in der Wirtschaftskammer Wien. „Sie ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und braucht daher gut ausgebildete, motivierte Mitarbeitende, um reibungslos zu funktionieren.“
Aus diesem Grund luden die WK Wien und das AMS Wien mehr als 100 Frauen im Alter bis 25 Jahre ins Haus der Wiener Wirtschaft, wo sie sich an acht Stationen ein Bild über die vielfältigen Tätigkeiten in der Speditionswirtschaft machen konnten. So organisierten die Teilnehmerinnen den Umzug einer Familie, planten Routen, übten die Beladung eines Lkw-Modells oder fuhren ferngesteuerte Mini-Lkw.
Ziel der Veranstaltung mit dem Titel „Die Speditionskauffrau“ ist es, junge Frauen in erster Linie für die Lehrberufe Speditionskauffrau und Speditionslogistikerin zu begeistern. „Wer eine solche Lehre macht, hat hervorragende Karrierechancen und einen sicheren Job mit Zukunft“, erklärt Alexander Winter. „Denn unsere Branche wächst seit Jahren stark und wird es auch weiterhin tun.“
Berater und Beraterinnen des AMS Wien vermittelten den Teilnehmerinnen der Veranstaltung Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung. „Junge Frauen sollen über das enorme Breitenspektrum bei der Berufswahl informiert werden. Wir wollen auf andere Arbeitsfelder als die klassischen weiblichen Tätigkeiten aufmerksam machen“, sagt Simone Gratzl, Gleichstellungsbeauftragte für den Arbeitsmarkt beim AMS Wien.
Aus diesem Grund war dem AMS Wien diese Veranstaltung ein großes Anliegen: „Die Lehrberufe Speditionskauffrau und Speditionslogistikerin sind nicht nur sichere und zukunftsfähige Berufe. Im Sinne der Gleichstellung ist es dem AMS ein besonderes Anliegen, dass junge Frauen unabhängig und selbstbestimmt leben.“
In der Speditions- und Logistikbranche ist das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Lehrlingen relativ ausgewogen: Österreichweit sind 43 Prozent der 1.075 Auszubildenden Frauen. Mit 813 Lehrlingen fällt der größte Teil von ihnen auf den Beruf Speditionskaufmann (455) bzw. Speditionskauffrau (358).
www.wko.at/wien; www.ams.at/wien
Quelle: OEVZ