Leichte Abkühlung in der deutschen Logistikkonjunktur
Das Gesamtklima gab knapp 7 Punkte ab; mit einem Indexstand von nun 115,2 Punkten bewegt sich der Gesamtindikator aber immer noch oberhalb der neutralen 100er-Marke. Während sich die Erwartungen nur unwesentlich veränderten, wird die Lage nach Ablauf der Wintermonate deutlich schlechter eingeschätzt (Rückgang um 12,9 auf jetzt 115,6 Zähler). Die Klimaeintrübung geht nur auf die Anbieterseite (Logistikdienstleister) zurück, dessen Teilindikator mit etwa 20 Punkten deutlich nachgab. Demgegenüber ist die Stimmung bei den Anwendern in Industrie und Handel wieder aufwärts gerichtet (Anstieg um 6 Punkte). Die Einschätzung der Anbieter hat sich dabei sowohl hinsichtlich der Lage als auch in Bezug auf die Erwartungen verschlechtert, mit einem Rückgang um jeweils etwa 20 Punkte. Die verschlechterte Stimmungslage dieser Marktseite zieht sich durch sämtliche Teilfragen der Erhebung, von der Auftragslage über die Kapazitätsauslastung bis zum geplanten Personaleinsatz.
Die Lageeinschätzung bei den Anwendern in Industrie und Handel hat sich zwar leicht gegenüber dem Vorquartal verschlechtert, allerdings haben sich die Erwartungen merklich aufgehellt (plus 17 Zähler) und damit den Einbruch aus dem Winterquartal fast wieder wettgemacht. So wird sich laut aktueller Einschätzungen der Bedarf an Logistikleistungen sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend erhöhen; auch rechnet ein deutlich größerer Anteil der Befragten auf Anwenderseite mit einem Aufbau von Personal- und Sachkapazitäten. Die Geschäftstendenz am aktuellen Rand weist für beide Marktseiten nach oben: per Saldo melden 22 Prozent der Logistikdienstleister und 28 Prozent der Logistikanwender einen positiven Ausblick auf das nächste Quartal – und damit deutlich mehr als in der Dezemberbefragung. Die aufwärts gerichteten allgemeinen Konjunkturaussichten in Deutschland dürften auch die Geschäftsaussichten der Logistikwirtschaft im weiteren Jahresverlauf zusätzlich beflügeln.
Quelle: BVL