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Luftfracht Entwicklung auf Österreich Airports

Das Geschäft mit der Luftfracht hat sich auf den österreichischen Flughäfen im vergangenen Jahr unterschiedlich entwickelt.

Wer in Österreich von Luftfracht spricht, richtet seinen Blick zuerst auf den Wiener Flughafen Schwechat. Um genau 1,6 Prozent auf 256.000 Tonnen hat dieses Geschäft auf dem Airport der österreichischen Bundeshauptstadt im Vorjahr zugelegt. „Das schwierige Marktumfeld in der Luftfahrt 2013 war auch bei uns spürbar“, kommentiert Flughafen-Vorstand Julian Jäger rückblickend das Ergebnis. Dennoch ist es dem Airport gelungen, bei Air Cargo Terrain zurückzugewinnen, das 2012 verlorengegangen ist.

Gleich drei Airlines haben 2013 Nurfrachterflüge nach Wien begonnen, Etihad, Turkish Cargo und Cargolux nahmen VIE in ihr Routing. Außerdem haben Korean Air und Asiana Cargo ihre wöchentlichen Frequenzen um zwei Flüge auf 12 bzw. acht Flüge pro Woche erhöht. Cargolux fliegt einmal wöchentlich die Route Hongkong-Wien-Luxemburg, für VIE ist der Stopp der erste Liniendienst mit einer Boeing B747-800F. In diesem Jahr wird das Areal südlich des Luftfrachtzentrums umgestaltet, und es werden neue Parkpositionen sowie neue Frachtvorhalteflächen eingerichtet. Damit wird das Handling zwischen Luftfrachtzentrum und Flugzeugen operativ und zeitlich optimiert, erklärt Airport Sprecher Clemens Schleinzer.

Der Linzer Flughafen Hörsching verzeichnete im vergangenen Jahr eine kaum nennenswerte Fracht-Steigerung (+ 0,03 %). Mit rund 43.000 Tonnen hielt man das Niveau des Vorjahres, zieht Ingo Hagedorn, Marketing-Chef des Flughafens, Bilanz. Bemerkenswert für Linz ist, dass hier geflogene Fracht um 15 Prozent zulegte, während die Road Feeder Service um vier Prozent zurückfielen. Die  verschärften Sicherheitskontrollen bei der Abfertigung von Luftfracht kosten Geld und Zeit: Pro Monat wurden in Linz bis zu 10.000 Air-Cargo-Sendungen kontrolliert. Hagedorn bringen diese Zahlen nicht aus der Fassung: „Wir haben im Jahr 2012 weniger Volumen abgefertigt als 2013, für 2014 rechnen wir mit einem stärkeren Wachstum als im Vorjahr.“ Linz hat sich zu einem Regionalflughafen gemausert, den die Airlines mit Vorliebe für den lokalen Umschlag bzw. für Transshipment-Transporte nutzen. Im operativen Bereich will man einen weiteren Nurfrachter-Service nach Linz bekommen und das frachtseitige ad-hoc-Geschäft noch stärker ausbauen. Details werden noch nicht genannt. Linz hat zwei große Konkurrenten auf beiden Seiten, nämlich München und Wien.

Flughafen Thalerhof
begeht 100-Jahre-Jubiläum
Rekordverdächtig positiv entwickelt hat sich die Luftfracht auch auf dem Flughafen Graz Thalerhof (GRZ), der in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiert. Der Airport verzeichnete im Vorjahr ein Cargo-Plus von beinahe elf Prozent auf 11.281 Tonnen, das zweitbeste Umschlagsergebnis in der Geschichte des Flughafens, freut sich Geschäftsführer Gerhard Widmann. Den Grund für den gewaltigen Zuwachs sieht man in der Trendwende und der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Für 2014 gibt sich Widmann zuversichtlich: „In der Luftfracht spiegelt sich die wirtschaftliche Entwicklung wider.“

Zweistellig zugelegt hat im Vorjahr Air Cargo auf dem Airport Salzburg-W. A. Mozart. 9.192 Tonnen Fracht wurden umgeschlagen und bewirkten in Summe ein Plus von 13 Prozent. Allerdings: Die geflogene Fracht fiel um 15 Prozent auf 182 Tonnen zurück. Dieses Minus wurde durch die Road Feeder Services kompensiert, die um 14 Prozent zugelegt haben. Der Grund für den Rückgang bei der geflogenen Fracht: Die auffällig weniger gewordenen Abfertigungen für Integrators und Airlines über den Airport Salzburg. „Für uns war 2013 kein einfaches Jahr“, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus. Zwar vermelden die Airlines steigendes Cargo-Volumen, doch ein Airport wie Salzburg profitiert davon (noch) nicht. 2013 wurde ein neues Logistikgebäude samt entsprechenden Büros in Betrieb genommen.

Über den Innsbrucker Flughafen wurden im Vorjahr rund 2.156 Tonnen Fracht umgeschlagen, was ein deutliches Minus von 37 Prozent gegenüber 2012 bedeutet. Markant um 39 Prozent gefallen sind die Road Feeder Services, bei der geflogenen Fracht lag das Minus bei vergleichsweise moderaten 13 Prozent. Innsbruck hat Volumen verloren und spürt beispielsweise den Verlust von Presse-Produkten vom Flughafen Wien, erklärt Flugplatzbetriebsleiter Marco Pernetta die Situation. Er wird Anfang April als neuer Flughafenchef die Verantwortung über den Airport übernehmen.

Quelle: Logistik express Fachmagazin 1/2014

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