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Mobilitätsbranche drängt auf rasche Energiepreisbremse

Die Kraftstoffkosten für den Transport- und Logistiksektor aber auch für den Reisebusverkehr werden zu einem fundamentalen Belastungsfaktor für die heimische Wirtschaft. Die Unternehmen der Transport-, Logistik- und Busbranche haben mit massiven Preissteigerungen im Einkauf bei Diesel und Gas (LNG, CNG) in kürzester Zeit zu kämpfen.

„Die derzeitigen Energiepreise treiben viele Unternehmen im Transport und Verkehr an den Rand ihrer Existenz. Allein von Jänner bis jetzt haben sich die Preise um 45 Prozent erhöht, und die Steigerungen gehen täglich weiter“, berichtet Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Er fordert die Bundesregierung auf, eine Energiepreisbremse einzuziehen. „Wir brauchen eine Grenze, wo man sagt, bis dahin kann es gehen, aber dann muss Schluss sein muss. Dann greifen Entlastungsmaßnahmen“, so Alexander Klacska.

Welche Maßnahmen dies genau sind, will er „der Kreativität der Politik“ überlassen. Ihre Aufgabe sei es, für Stabilität und Sicherheit zu sorgen – sowohl für die Unternehmen als auch, was die Versorgungssicherheit der Bevölkerung betrifft.

Beinhalten sollten die Maßnahmen in jedem Fall eine temporäre Senkung der Mineralölsteuer sowie die Verschiebung der geplanten CO2-Bepreisung auf einen späteren Zeitpunkt. Aber auch die Mehrwertsteuer auf Treibstoff sei vorübergehend auszusetzen oder zu reduzieren. „Bei der Mehrwertsteuer auf Treibstoffe gibt es aktuell allein aufgrund der steigenden Preise 930 Mio. Euro an Mehreinnahmen für die Republik. Diese gilt es jetzt sinnvoll zu verwenden“, fordert Alexander Klacska.

Wichtig sei jedenfalls rasch zu handeln. „Wir brauchen so schnell wie möglich das klare Bekenntnis der Politik für eine Energiepreisbremse. Die Bundesregierung, allen voran die Energieministerin, muss hier in die Gänge kommen. Ansonsten wird die Insolvenzstatistik im Verkehrsbereich bald anders aussehen als die der vergangenen Jahre“, warnt der Bundesspartenobmann.

Zur Illustration der Dramatik rechnet er vor: „Während ein Lkw, der im Monat rund 15.000 Kilometer unterwegs ist, im Jänner Treibstoffkosten von rund 4.500 Euro verursachte, liegen wir jetzt bei fast 6.500 Euro pro Monat. Das sind Mehrkosten von bis zu 2.000 Euro pro Lkw und Monat.“

Diese werden dort, wo es möglich ist, an den Kunden weitergegeben. Doch die sprunghaften Anstiege auf Tagesbasis können Alexander Klacska zufolge aufgrund bestehender Lieferverträge nicht eins zu eins durchgereicht werden.

In Summe bedeute das für die Transportunternehmen eine Steigerung des Energiekostenanteils an den Gesamtkosten von zuvor 18 bis 20 Prozent auf mittlerweile 27 bis 30 Prozent. „Eine Belastung, die für sehr viele Betriebe nicht lange auszuhalten ist“, warnt Alexander Klacska.

www.wko.at

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