Nachbericht zur Fachmesse EURO ID 2011 in Berlin
Auf der Fachmesse EURO ID 2011 letzte Woche auf dem Berliner Messegelände informierten sich rund 3700 Besucher bei 101 Ausstellern sowie in einem umfangreichen Rahmenprogramm über die neuesten Entwicklungen aus der Transponder-Szene. Der Umfrage „RFID-Monitor 2011“ zufolge, welche die PAV Card GmbH aus Lütjensee gemeinsam mit dem Fachmagazin „RFID im Blick“ im Vorfeld der Messe durchführte, ist die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) weiter im Aufwind. Mehr als neun von zehn Unternehmen in Deutschland beabsichtigen, in diesem Jahr verstärkt kontaktlose Lösungen umzusetzen. Fast jede dritte Anwendung wird dabei in der Industrie (31 Prozent) realisiert, gefolgt vom Transportwesen (15 Prozent), der öffentlichen Verwaltung und dem Facility-Management (beide 7,35 Prozent). An der Online-Umfrage nahmen 239 Entscheider teil. Frithjof Walk, Präsident des Branchenverbands AIM Deutschland e.V., hob hervor, dass die präsentierten Produkte und Systeme die positiven Signale aus den Anwenderunternehmen verstärken: „Die Firmen sind dringend auf der Suche nach Lösungen zur Optimierung von Produktions- oder Logistikprozessen. Da kommen ihnen Angebote gerade recht, die nicht nur Abläufe verbessern, sondern auch kreativ sind.“ Und Anja Van Bocxlaer, Chefredakteurin von „RFID im Blick“, betonte auf dem Messegelände: „Die in Berlin gezeigten Lösungen und Anwendungen zeigen, dass wir uns in einem lebendigen Markt befinden, in dem neben stabilen Entwicklungen nach wie vor Aufbruchstimmung herrscht.“ 1 PDA, 22 Module, 280 Konfigurationen Identitäten sicher handhaben Neue Herausforderungen für die Bereiche Privatsphäre und Datenschutz seien offensichtlich. Die beteiligten Anbieter von Diensten oder Attribut-Provider sollen nicht mehr Informationen über eine Person erhalten als sie benötigen. Um den vielfältigen Anforderungen hinsichtlich Benutzbarkeit und Transparenz der Attributverarbeitung nachzukommen, haben die Wissenschaftler von Fraunhofer FOKUS das sogenannte Identity-Cockpit entwickelt. Mit seinem Identity-Cockpit behält der Nutzer jederzeit den Überblick und die Kontrolle darüber, welche Attribute er an wen übermitteln möchte und erhält dabei datenschutzfördernde Hinweise. Ein Fingerscan ersetzt den Schlüsselbund Hierzulande gehen pro Jahr rund 800.000 Schlüssel oder Schlüsselbünde verloren. Dadurch entsteht ein Schaden von über 100 Millionen Euro pro Jahr. Aus diesem Grund setzen Unternehmer und Private verstärkt auf die sichere und komfortable Zutritts-Lösung durch Fingerscanner. Neben mehr Komfort und Sicherheit sind die Kostenersparnis und der reduzierte Verwaltungsaufwand ein entscheidender Grund für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, auf Fingerscanner umzurüsten. Auf Wunsch können Fingerscanner zusätzlich auch mit RFID-Karten oder -Schlüsselanhängern bedient werden, um externen Personen wie Servicepersonal oder anderen temporär anwesenden Mitarbeitern Zugang zu ermöglichen. Mehr als 100 Millionen Fingerscanner wurden in den letzten Jahren weltweit auf den Markt gebracht. Von allen biometrischen Verfahren ist das Fingerprint-Verfahren auf Grund der Kosten, Benutzerakzeptanz, Sicherheit und des Entwicklungsstandes am besten geeignet und hat einen Marktanteil von über 50 Prozent innerhalb der Biometrie. Für Signot Keldorfer, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb bei ekey, war der Messeauftritt in doppelter Hinsicht ein voller Erfolg: „Vor allem freuen wir uns natürlich über die Auszeichnung mit dem diesjährigen EURO ID Award in der Kategorie „Sichere Identität“. Der Preis ist für unsere Mitarbeiter ein schöner Ansporn, diese Technologie permanent weiter zu entwickeln. Aber auch die Messe selber ist für uns gut gelaufen. Bis dato verwenden über 100.000 zufriedene Kunden in rund 60 Ländern weltweit täglich ekey Fingerscanner. – Nach der Messe werden es mehr.“ Strom laden leicht gemacht Das elektrische Ladesystem der modular aufgebauten Stromtankstellen von Rittal ist wahlweise 1- oder 3-phasig für 16 bis 63 A ausgelegt. Als Überwachungs- und Schutzeinrichtungen sind für jeden Ladepunkt elektronische Wirkleistungszähler beziehungsweise Fehlerstromschutzschalter integriert. Auch die Einspeisung über den Netzanschluss erfolgt 1- oder 3-phasig über genormte Verteiler (IP 65 Schutzklasse 2) sowie die entsprechenden Absicherungen. Die optionale Ausstattung reicht von einem Touchdisplay für die Bedienung über integrierte Lesegeräte für Kunden- oder Guthabenkarten bis hin zu einem GSM/GPRS-Modem zur Fernüberwachung und Übermittlung der Verbrauchsdaten. Neben dem Standgehäuse für den Outdooreinsatz soll es in Zukunft auch eine Indoorvariante mit Wandmontage geben, beispielsweise für Parkhäuser oder private Unternehmen. Funkchips mit integrierten Monitor Bei Evonik schafft die neue Technologie ein zeit- und wegesparendes, papierloses System und führt insgesamt zu einer Optimierung im Bereich der Mobilen Instandhaltung von Energieanlagen. Die Verwendung der V-RFID-Label für die Freischaltung und Wartung wurde von Evonik patentiert. Energie bezieht der Bildgebende Transponder aus dem Funkfeld des PDA. Diese versorgt nicht nur den RFID-Chip, sondern auch die in ePaper-Technik realisierte Displayeinheit mit Spannung. Die Anzeige des V-RFID-Labels bleibt im Anschluss auch im spannungsfreien Zustand unverändert erhalten. Wolfgang Offermanns zufolge, Berater Betriebsmanagement bei Evonik, bot die EURO ID genau den richtigen Rahmen für die Präsentation der innovativen RFID-Entwicklung seines Unternehmens: „Wir hatten viele und gute Kontakte auf der Messe und konnten unser neues Produkt erfolgreich vermarkten. Wir sind in unserer Abteilung ein Stab von drei Mitarbeitern sowie zwei Technikern der Entwicklungsfirma Sil aus Paderborn und haben einiges an Entwicklungsarbeit in dieses Produkt investiert. Dafür sind Fachmessen mit Fachbesuchern genau das Richtige.“ Kommunizierende Mülltonnen Für das entsprechende RFID-System haben sich die Interessenvertreter der Entsorgungsbranche VKS (Verband der kommunalen Abfallwirtschaft und Städtereinigung) und BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft) auf Transponder entsprechend der ISO-Norm 11784 / 11785 mit der festgelegten Frequenz von 134,2 kHz und dem Nur-Leseverfahren (read only) festgelegt. Damit ergibt sich Neidhardt zufolge ein breites Anbieterspektrum für die Identifikationssysteme: „Es besteht keine Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten, und wir haben günstige Preise für Entsorger und Verbraucher, weil kompatible, modulare und austauschbare Systemkomponenten verwendet werden.“ Nie mehr Tupfer im Patienten vergessen Die Möglichkeiten, Produktions- oder Lagerprozesse mit Ident-Technik zu verbessern, sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Dazu Marc Onnen, Kenner der RFID-Szene und beim Systemintegrator Dimension Data aus Oberursel für automatische Identifikationssysteme verantwortlich: „Wer genau weiß, was läuft, kann präziser entscheiden und handeln. Also müssen wir bestehende RFID-Inseln verknüpfen.“ Für den Aufbau kompletter RFID-Systeme kooperieren die Oberurseler mit spezialisierten Softwarefirmen wie etwa dem Berliner Austeller Silverstroke GmbH aus Ettlingen. Denn in gewachsenen RFID-Installationen sind meist Transponder, Leseschranken und Verarbeitungssoftware mehrerer Hersteller im Haus. Erst eine so genannte Middleware von Anbietern wie Silverstroke oder RF-IT aus Graz führt die Daten aus allen Einzellösungen tatsächlich zu einer Gesamtsicht zusammen. Fotogalerie: bit.ly/fotos_euroid2011 Die 8. Internationale Fachmesse und Wissensforum für automatische Identifikation findet am 24. bis 26. April 2012 in Berlin statt: www.euro-id-messe.de Quelle: Informa Business Communication |