Nachhaltigkeit, Regionalität und Online-Handel: wie österreichische KMUs neue Maßstäbe setzen

Nachhaltig und innovativ. Regional und weltoffen. Online und offline. Dass diese Eigenschaften sich nicht ausschließen, zeigen zahlreiche unserer österreichischen Verkaufspartner:innen täglich. Wir haben drei von ihnen besucht, um mehr über ihre zukunftsweisenden und „bewussten“ Geschäftsmodelle zu erfahren.

„Die Welt ein bisschen grüner machen“
Dieses Ziel verfolgt Josef Dygruber seit nunmehr 25 Jahren, als er das Unternehmen claro gründete und ökologisches Geschirrspülmittel zu seiner Hauptaufgabe machte. „Man hat mich damals für ein bisschen verrückt erklärt“, erzählt der Unternehmer lachend. „Heute ist Nachhaltigkeit ein Megatrend und es macht Spaß, wenn man sieht, dass der Markt in diese Richtung abhebt“. Das mittlerweile 45-köpfige Team von claro forscht und produziert am Standort in Anif, Salzburg. Dabei setzt man seit Anfang an auf umweltschonende Inhaltsstoffe und nachhaltige Verpackung. Auch die Folie der innovativen Geschirrspültabs ist wasserlöslich und biologisch abbaubar.

Stichwort Verpackung: Dazu hat sich auch Lukas Walchhofer, Geschäftsführer der Firma Spiceworld einige Gedanken gemacht. Unter der Marke STAY SPICED ! produziert und vertreibt die Salzburger Gewürzmanufaktur mit ihren 32 Mitarbeiter:innen Reingewürze und Gewürzmischungen aus ausschließlich natürlichen Inhaltsstoffen: „Unsere Gewürzdose wird in Österreich hergestellt. Durch die plastikfreie Ausführung versuchen wir Regionalität und Nachhaltigkeit zu verbinden.“ Besonders wichtig war ihm, dass das Weißblech, aus dem die Dosen gefertigt werden, vollständig und beliebig oft wiederverwertet werden kann.

Auch bei Alpin Loacker, dem Bergsport-Ausrüster aus Vorarlberg, steht der bewusste Umgang mit Ressourcen im Vordergrund. Felix Loacker ist mittlerweile Geschäftsführer des Familienunternehmens, das 1993 als stationäres Geschäft in Götzis begann: „Unsere Produkte sind nachhaltig und haben einen hohen Qualitätsstandard. Wir bieten ein gratis Reparaturservice an und recyceln Kartonagen und Plastikabfälle.“ So werden beispielsweise Kunststoffreste aus Verpackungsmaterial zu Platten gepresst und als Sitzpolster oder Rückenstütze für Rucksäcke weiterverarbeitet. Alpin Loacker setzt damit neue Maßstäbe in Punkto Verlängerung des Produkt-Lebenszyklus sowie Upcycling der eigenen Abfälle.

Online & Offline: Die Mischung macht’s!
„Unsere Standbeine sind ganz einfach erklärt: online und offline. Wir wissen, dass das Offline-Kundenerlebnis einzigartig ist und wir dieses auch online transferieren müssen“, sagt Lukas Walchhofer. Bereits vor über 10 Jahren hatte man damit begonnen die bunte Gewürzpalette Kund:innen online anzubieten – seit Anfang 2020 auch über den eigenen Amazon Markenshop: „Um gefunden zu werden, haben wir gelernt unsere Produkte in Bild und Wort perfekt zu präsentieren. Außerdem sehen wir was Kunden wollen und können besser auf Kundenwünsche reagieren.“

Josef Dygruber ist sich ebenso der wachsenden Bedeutung und Vorteile der Online-Kanäle bewusst: „Der Online-Handel ist für claro zunehmend wichtiger. Gerade im deutschsprachigen Raum, wo wir sehr stark stationär unterwegs sind, haben wir jetzt die Möglichkeit, online neue Kunden zu erreichen“. Auch wenn der eigene Online-Shop bereits von vielen Kund:innen geschätzt wird, ermöglicht ihm die Partnerschaft mit Amazon noch mehr Menschen zu erreichen: „Amazon entwickelt sich sehr stark bei uns – und gerade im Bereich Internationalisierung bietet uns Amazon die Möglichkeit neue Länder zu erreichen.“

Felix Loacker bestätigt das große Potential des Online-Geschäfts: Die Zusammenarbeit mit Amazon sieht er als Möglichkeit, „auf einer der größten Einkaufsstraßen ein Geschäft zu eröffnen“. Über seine Entscheidung, eine Eigenmarke ins Leben zu rufen sagt er: „Ich sah keine Zukunft mehr im klassischen Sporthandel.“ Dank einer eigenen „Made in Austria“-Produktlinie konnte er nicht nur seine Erfahrungen in den Produktionsprozess einbringen, sondern sich auch selbst verwirklichen. Das Team wurde um drei Mitarbeiter:innen auf insgesamt 15 aufgestockt: „Unser erstes erfolgreiches Produkt war die Edelstahl-Lunchbox mit integriertem Schneidbrett aus dem Bregenzerwald.“ Dass der Schritt der richtige Weg war, zeigen die Verkaufszahlen: „Seit wir unsere Eigenmarke online vertreiben, sind wir um 350 % gewachsen“, sagt er stolz.

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