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Richtig vernetzt?

Ob als landesweite Plattformen, als regionale Netzwerke, oder als Arbeitskreise innerhalb von branchenfremden Unternehmensverbänden: Logistiknetzwerke bieten die Möglichkeit des Wissenstransfers und vermitteln ihren Mitgliedern besonders in Krisenzeiten ein Gefühl des Zusammenhalts und der Stärke. In Deutschland erfreuen sich Logistiknetzwerke daher einer ungebrochen starken Beliebtheit. 

Das verdeutlichen die Zahlen: Das Netzwerk der  Bundesvereinigung Logistik beispielsweise, das den Logistikakteuren aus den Bereichen Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft eine neutrale Austauschplattform bietet, ist in den vergangenen drei Jahren um etwa 1.500 auf insgesamt rund 10.000 Mitglieder gewachsen. Ähnlich stark hat sich die Logistik-Initiative Hamburg, Deutschlands größtes Standort-Netzwerk der Branche, entwickelt. Sie wurde 2005 als Public-Private-Partnership aus der Taufe gehoben und führt in ihrer Mitgliederliste heute schon mehr als 450 Unternehmen und Institutionen, die allesamt für ein gemeinsames Ziel einstehen: die Standortbedingungen für Logistikaktivitäten in der Region zu stärken und das Wachstums- und Beschäftigungspotenzial der Branche zu beflügeln.

So ähnlich die Ziele der Logistiknetzwerke in Deutschland auch klingen mögen: Sie haben jedoch alle ihre Daseinsberechtigung – sei es, um den unternehmensübergreifenden Austausch zu fördern, direkte Unterstützung bei der Optimierung von Geschäftsprozessen zu leisten (wie es sich etwa die Standardisierungsorganisation GS1 Germany auf die Fahnen geschrieben hat), oder um wie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) als Sprachrohr der Branche zu agieren. Trotz positiver Bemühungen: Der Gedanke, Plattformen zu einer starken Einheit zu vernetzen, hat den Durchbruch in Deutschland aber noch nicht geschafft. Themen, Branchen und Regionen enger miteinander zu verbinden, das ist wird die Herausforderung der Zukunft sein.

Logistik express Redaktion: Karin Walter

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