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Situation in der Deutschen Bucht bleibt weiter angespannt

Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsströme (Im- und Exporte) von 75 Ländern und Regionen weltweit, sowie des Welthandels insgesamt. Grundlage ist die Auswertung von Schiffsbewegungsdaten in Echtzeit. Geschätzt werden die Handelsströme eines Landes mit dem Rest der Welt.

Der Kiel Trade Indicator wird jeweils um den 5. und 20. eines Monats aktualisiert. Laut jüngstem Update des Kiel Trade Indicator liegen fast alle Handelszahlen für Exporte und Importe in großen Volkswirtschaften und beim Welthandel insgesamt gegenüber dem Vormonat mehr oder weniger nahe Null. Ähnliches gilt für die Stau- und Frachtmessungen vor Häfen und in Schiffspassagen, die zwar Ausschläge in die ein oder andere Richtung zeigen, jedoch ohne dass sich daraus ein Trend erkennen lässt.

Auffällig ist die Entwicklung in der Deutschen Bucht, wo sich der Frachterstau im Vergleich zu vor 14 Tagen ungewöhnlich deutlich verkleinert hat. Statt 24 Containerschiffen warten derzeit „nur“ noch 17 auf Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven.

„Für Entwarnung ist es allerdings noch zu früh, es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich der Stau weiter in diesem Tempo zurückbildet. Einige Schiffe sind offenbar in niederländisches Hoheitsgewässer als Wartezone ausgewichen, umgerechnet auf die Frachtkapazität ist die Dimension des Stauvolumens außerdem weiterhin sehr hoch. 2 Prozent des weltweiten Tansportvolumens steht in der deutschen Bucht still, die wartenden Schiffe haben eine Kapazität von insgesamt 200.000 Standardcontainern“, berichtet Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.

Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse in über 50 Ländern sowie Regionen wie die EU, Subsahara-Afrika, Nordafrika, den Mittleren Osten oder Schwellenländer Asiens. Anlegende und ablegende Schiffe werden dabei für 500 Häfen weltweit erfasst. Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert und die effektive Auslastung der Containerschiffe anhand des Tiefgangs gemessen. Mittels Länder-Hafen-Korrelationen können Prognosen erstellt werden, auch für Länder ohne eigenen Tiefseehafen.

www.ifw-kiel.de

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