Starlim//Sterner – Kleinstteilelogistik im großen Stil

Starlim//Sterner ist ein österreichisches Produktionsunternehmen, das sich seit der Gründung im Jahr 1974 auf Bauteile aus Flüssig-Silikon spezialisiert hat. 

Das vollautomatische Spritzgussverfahren beherrscht das Unternehmen derart perfekt, dass es sich damit international einen Namen gemacht hat. Die Silikon-Produkte sind so mannigfaltig wie die Branchen, für die sie hergestellt werden. So werden am Standort Marchtrenk, Oberösterreich, Bauteile unter anderem für die Branchen Automobil, Medizintechnik, die Sanitär-Industrie und sogar für Spielwaren hergestellt.

Die äußerst positive Geschäftsentwicklung verlangte nach einer Optimierung des an die Produktion angeschlossenen Logistiksystems. Dieses war zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe im Jahr 2005 noch vollkommen manuell aufgebaut. Die Entscheidung für den Bau eines neuen, automatisierten Lagers am Standort hatte zwei wesentliche Gründe. Zum einen sollte die wertvolle Betriebsfläche bestmöglich ausgenutzt werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium war die schnellere Reaktionsfähigkeit auf die immer kürzer werdenden Lieferzeitfenster für Sendungen in die ganze Welt.

Starlim//Sterner wählte TGW Systems Integration als kompetenten Partner für die Projektplanung und –realisierung im Bereich Mechatronik und IT.

Anforderungen und Ziele
Neben der bereits erwähnten prinzipiellen Zielsetzung, stellte Starlim//Sterner die folgenden Ansprüche an die neue Logistiklösung:
– maximale Lagerdichte
– hohe Flexibilität und Erweiterbarkeit des Logistiksystems
– Ordnung und Sauberkeit
– Handling von sieben unterschiedlichen Kartontypen
– täglich mindestens 2600 Ladehilfsmittel-bewegungen im Doppelspiel im  Kartonlager und 200 im Palettenlager
– Hohe Anlagenverfügbarkeit, um die Liefer-fähigkeit zu gewährleisten
– Einführung eines Lagerverwaltungssystems mit HOST-Anbindung
– professionelle Betreuung im laufenden Betrieb

Lösung
Das neue Starlim//Sterner Logistikzentrum besteht im Wesentlichen aus einem 3-gassigen AKL für die doppeltiefe Bereitstellung von Kartons und einem 1-gassigen, doppeltiefen Palettenlager für Europaletten und Gitter-boxen. Die Kapazität des AKLs liegt bei 36.000 Stellplätzen bezogen auf Kartons mit 600 x 400 mm, die des Palettenlagers bei 1500 Stellplätzen. Produktion, Verpackung und Versand sind über ein Fördertechniksystem angebunden. Alle Prozesse werden von der CI_LOG Supply Chain Software gesteuert.

Verpackung und automatisches Kartonlager
Die produzierten Teile werden an den Spritzgussautomaten in sortenreine Produktionsbehälter gefüllt. Diese sind mit einem Barcode-Etikett ausgezeichnet und können so an einen der acht manuellen Verpackungsplätze zugeordnet und befördert werden. Hier werden die Bauteile an EDV-Arbeitsplätzen verbrauchsgerecht in Kartons unterschiedlicher Größen gepackt. Ist ein Produktionsbehälter abgearbeitet, stehen bereits die nächsten auf einer für jeden Arbeitsplatz angelegten Pufferstrecke, bereit. Die fertig bepackten Kartons werden von den Mitarbeitern auf die Einlagerungsstrecke in das automatische Kartonlager abgeschoben. Leere Produktionsbehälter werden auf der obersten der drei übereinander angeordneten Fördertechnikstrecken wieder zurück in den Produktionsbereich zur Reinigung gebracht.

Alle umgepackten Teile fahren über einen Heber ins Kartonlager zum Fördertechnik-Loop. Von dort übernehmen drei Mustang Regalbediengeräte die Einlagerung in das AKL. Dieses dient zur Zwischenlagerung der einzelnen Kartons bis zur Auftragszusammenstellung auf Paletten.

Auftragspalettierung und Versand
Das automatische Palettenhochregallager dient einerseits zur Pufferung von Paletten aus der Produktion. Bei größeren Absatzmengen werden nämlich bereits in der Verpackung chargenreine Paletten mit Kartons gebildet. Andererseits werden hier auch fertige Auftragspaletten zwischengelagert, die zwar vorbereitet sind, jedoch nicht sofort versendet werden. Hintergrund dafür ist ein Vermeiden von überfüllten Rampen. Vor Einlagerung muss jede Palette eine genaue Kontrolle von Ladehilfsmittel und Ladung durchlaufen. Der TGW Magnus mit Paletten-Doppelteleskop übernimmt die Ein- und Auslagervorgänge.
Für den Versand müssen aus dem Kartonlager Auftragspaletten gebildet werden. Nach Auslagerung aus dem Kartonlager übernimmt ein automatischer Palettier-Roboter die Aufstapelung der Kartons auf die Palette, eine automatische Wickelmaschine sorgt für die nötige Stabilität für den Transport. Kurz vor Ankunft des LKWs werden alle zu einem Versandauftrag zwischengepufferten Paletten aus dem Hochregallager ausgelagert oder direkt von der Palettierung bereitgestellt. Vom vordefinierten Rampenbereich kann der LKW-Fahrer nun seine Ladung abholen. Zusätzlich können Kartons auch direkt mit Paketdienst versandt werden.

Technische Highlights
Die Kartonlagerlösung von Starlim//Sterner entspricht höchsten Ansprüchen an Leistung und Kompaktheit. Die geforderte Flexibilität gewährleisten drei TGW Mustang Regalbediengeräte, ausgestattet mit dem Lastaufnahmemittel Twister V. Die in zwei Achsen beweglichen Arme des Twister V handeln die sieben unterschiedlichen Kartongrößen problemlos. Die spezielle Steuerungssoftware ermöglicht eine flexible Anordnung mehrerer Kartongrößen im Fachbodenregal. Sie erkennt die Kartonabmessungen und den Füllgrad der Regalfächer und ordnet im Sinne der besten Raumausnutzung den einzulagernden Karton einem Stellplatz zu. Auch im Palettenhochregallager werden durch die doppeltiefe Lagerung bis zu 1000 kg schwere Paletten kapazitätsoptimal bereitgestellt.
Im gesamten Materialfluss von der Produktion bis zum Versand kommt die TGW Hochleistungs-Fördertechnik zum Einsatz. Besonders Wert gelegt wurde hier auf einen geräuscharmen Transport und ergonomisches Design.
Beim Behälterfördersystem wurde auch das Thema Platz Sparen großgeschrieben. Von der Produktion zur Verpackung verläuft die Förderstrecke über Kopf, um Fahrwege freizuhalten. Außerdem sorgt ein Behälterheber dafür, dass die Produktionsbehälter in die vorgesehenen Verpackungsbereiche gelangen. Ein zweiter Heber befördert die fertig bepackten Kartons zur Förderstrecke, die ins AKL und in weiterer Folge zum Palettier-Roboter führt.
Grundsätzlich ermöglicht der Aufbau des Logistiksystems eine Erschließung mehrerer Prozessebenen und trägt somit zur optimalen Gebäudenutzung bei.

Vorteile für Starlim//Sterner
– Hohe Flexibilität
– Schnelle, kundenspezifische Auftragspalettierung direkt aus dem
   Kartonlager
– Vorbereitung von Auftragspaletten vor Ausliefertermin
– Einfache, flexible Erweiterbarkeit der Lagersysteme
– Hohe Lieferfähigkeit und Qualität
– Große Leistungsreserven für Spitzenabdeckung und Wachstum
– sichere Lagerbestände
– Sauberkeit, Ordnung und Überblick
– Hohe Produktivität bei optimierten Logistikkosten
– Voll
automatischer Transport, kurze Wege für das Personal
– Hohe Lagerdichte
– Moderne und bewährte CI_LOG Su
pply Chain Software mit Online-
   Kopplung zum Starlim//Sterner ERP-System
 

TGW Systems Integration
Michael Etlinger
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