Studie zur Wirtschaftskrise

Der BMÖ führte mit dem Institut für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien die Studie „Wirtschaftskrise 2009 – Wie österreichische Unternehmen im Einkauf und im Lieferantenmanagement reagieren“ durch.

Im Februar und März 2009 wurde eine Online-Befragung bei Unternehmen durchgeführt, 112 ausgefüllte Fragebögen dienten als Auswertungsgrundlage. Mit 53 Prozent der Teilnehmer kamen die meisten Antworten aus der Industrie, gefolgt vom Handel mit 12 Prozent, wobei 41 Prozent der Befragten EinkaufsleiterInnen waren. Nur
acht Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter, durchschnittlich 12 Mitarbeiter sind in der Einkaufsabteilung beschäftigt.

Die Ergebnisse
Während 63 Prozent der Unternehmen stark oder leicht rückgängige Geschäfts-verläufe melden, verzeichnen 18 Prozent keine Beeinflussung und 13 Prozent sogar leicht steigende Umsätze. 58 Prozent rechnen zudem mit einem weiteren Rückgang in den nächsten drei bis fünf Monaten, ein Fünftel der Befragten glaubt an eine Erholung und damit eine positive Umsatzentwicklung in diesem Zeitraum. Von jenen 71 Unternehmen, die mit einem Rückgang der Auftragslage rechnen, erwarten 46 Prozent eine Reduktion um 10 – 19 Prozent, immerhin 10 Prozent der Befragten erwarten mehr als 40 Prozent weniger Aufträge in den nächsten ein bis drei Monaten. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Lieferantenbeziehungen ändern: 77 Prozent erwarten einen verschärften Wettbewerbsdruck, 74 Prozent steigenden Preisdruck, 54 Prozent eine engere Zusammenarbeit mit den Lieferanten, nur vier Prozent glauben an keinerlei Änderungen.

Drei Viertel der Unternehmen geben an, Nachverhandlungen bei bestehenden Verträgen zu führen, und 57 Prozent reduzieren die Bestellmengen. Bei neuen Verträgen zeigt sich, dass wesentlich härtere Verhandlungen um Konditionen und Preise geführt werden, der Einkauf also noch mehr an Bedeutung gewinnt. Immerhin geben 69 Prozent an, dass die Lieferanten sich kooperativ zeigen, nur 29 Prozent würden auf die Einhaltung bestehender Verträge beharren. Kommt es trotz allem zu einer Reduktion des Lieferantenstammes, ist zu 70 Prozent die Qualität noch vor dem Preis (65 Prozent) bei der Auswahl ausschlaggebend. Die Ergebnisse können über den BMÖ (www.bmoe.at) angefordert werden.

Quelle: Logistik Express Ausgabe 2 | 2009

Schreibe einen Kommentar

Translate »