Verkehrsbranche braucht positive Signale

Trübe Geschäftsaussichten für die Transportwirtschaft in den nächsten Monaten – Klacska fordert daher Anreize für Investitionen.

Laut Konjunkturtest, den das Wifo vierteljährlich für die WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr durchführt, lief das vierte Quartal für die Betriebe der Branche besser als erwartet. Der Blick in die nahe Zukunft ist jedoch getrübt. Für Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, kein Wunder: „Der Verkehrswirtschaft bräuchte positive Signale und Anreize für Investitionen. Stattdessen werden ihr immer mehr Hindernisse in den Weg gelegt“, kritisiert Klacska und spricht damit unter anderem die geplante Öko-Investitionsfreibetrags-Verordnung an, welche die Transportbranche nicht nur vom Öko-Investitionsfreibetrag ausschließt, wofür man noch Verständnis habe, sondern generell vom Investitionsfreibetrag. „Damit werden die Investitionsfreude und der Optimismus der Unternehmen nicht gerade angekurbelt“, warnt Klacska.

Tatsächlich zeigt die Konjunkturumfrage unter den Unternehmen der Branche, dass man in den vergangenen drei Monaten mit der Nachfrage noch zufrieden war, für die kommenden Monate allerdings mit einem Rückgang rechnet. Die künftige Geschäftslage wird ebenfalls von deutlich mehr als der Hälfte der Unternehmen negativ eingeschätzt. Den aktuellen Auftragsbestand bezeichnen knapp 7 von 10 Unternehmen als „zumindest ausreichend“. Allerdings macht sich im Vergleich zur Umfrage im Vorquartal ein leichter Rückgang bemerkbar.

Arbeitskräftemangel als Hindernis in der Geschäftstätigkeit.
Positiver sind die Unternehmen der Mobilitätswirtschaft, was die Zukunftserwartung zur Entwicklung der Beschäftigten anlangt. Hier rechnen mehr als die Hälfte der Befragten mit einer Erhöhung ihres Beschäftigtenstands. Gleichzeitig nennen allerdings 4 von 10 Befragten den Arbeitskräftemangel als primäre Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit, was damit das häufigste Hindernis darstellt.

Hier hofft Bundesspartenobmann Klacska, dass die geplante neue EU-Führerscheinrichtlinie Wirkung zeigt: Sie sieht vor, dass junge Menschen ab 17 Jahren bereits ihre Führerscheinprüfung ablegen und nach dem Konzept des „begleitenden Fahrens“ mit dem Sammeln von praktischer Fahrerfahrung von Pkw und Lkw beginnen können. „Damit könnte eine der größten Hürden für den Berufseinstieg junger Leute beseitigen werden, nämlich die Lücke zwischen dem Alter, in dem sie die Schule abschließen, und jenem, in dem sie Berufskraftfahrer werden dürfen“, so Klacska. Aber auch Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte sowie ein gezieltes Anwerben von Lenkern aus dem Ausland sei nötig, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.

„Feststeht, dass wir dringend Impulse brauchen: Das reicht von Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel bis hin zu einer ökosozialen Klimapolitik zu Marktmechanismen. Hier geht es um Anreize, die Unternehmen zum Umstieg in CO2-neutrale Antriebstechniken motivieren und nicht um Hindernisse. Denn diese führen letztlich dazu, dass keinerlei Investitionen in moderne, umweltschonende Fahrzeuge getätigt werden und ältere Lkw somit länger im Einsatz bleiben“, so Klacska abschließend. (PWK079/DFS)

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Quelle: APA / OTS

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