Was Lehrlinge auf einer Großbaustelle zu suchen haben

„Jugendliche in ihrer Arbeit zu motivieren ist eigentlich ganz einfach. Wenn man die Sinnhaftigkeit einer Tätigkeit vermitteln kann, ist schon viel erreicht“, sagt E. H. Ostermann, Lehrlingsbeauftragter beim Grazer Lagerlogistik-Spezialisten SSI Schäfer Peem. Aus diesem Grund haben die Lehrlinge des Anlagenbauers auch heuer wieder ein in Bau befindliches Distributionszentrum besucht.

Die meisten Logistikanlagen von SSI Schäfer Peem werden außerhalb Österreichs, großteils sogar außerhalb Europas gebaut. Daher bekommen die Lehrlinge des Grazer Unternehmens  – in der Mehrzahl Mechatroniker oder Elektroanlagentechniker – wenig vom Baustellenflair mit. Der Geschäftsführung ist es aber besonders wichtig, dass die Jugendlichen ihren Beitrag zum Projekterfolg spüren. Warum ihm Nachwuchs aus den eigenen Reihen ein besonderes Anliegen ist, begründet Geschäftsführer DI Rainer Buchmann so: „Lehrlingen stehen bei uns viele Karrierewege offen – von der Auslandsmontage über eine Fachkarriere bis hin zu Führungsfunktionen. Wir brauchen auch in Zukunft Top-Marbeiter, warum nicht die eigenen Lehrlinge entsprechend fördern?“ Die Lehrlingsausbildung geht bei SSI Schäfer daher über das übliche Maß hinaus. So werden Lehre mit Matura forciert, ein rotierendes Ausbildungsbildungsprinzip sowie eine Lehrlings-Academy angeboten. Um zu verdeutlichen, dass jeder einzelne Handgriff über das Gelingen einer komplexen Logistikanlage entscheidet, organisiert das Unternehmen für seine durchschnittlich 25 Lehrlinge jährlich einen Ausflug zu einer Baustelle.
 
Letztes Jahr war es ein Pharmadistributor in Slowenien, heuer ein österreichischer Direktvertreiber von Befestigungsmaterialien und Werkzeugen für das Bau- und Kfz-Handwerk. Neben dem Projektleiter von SSI Schäfer gibt meist auch der Kunde eine kurze Einführung über das Unternehmen. „Bei der Besichtigung der Anlage geht das Blitzlichtgewitter los – mit Begeisterung fotografieren unsere Lehrlinge vor allem jene Komponenten, wo sie selbst mitgewirkt haben. Und auf einmal geht der Knopf auf – dieses Teil habe ich zusammengebaut!“ erzählt Projektleiter Thomas Kornberger. Im Idealfall dürfen die Lehrlinge die Anlage auch selbst erproben – also Testaufträge starten, Behälter in Bewegung setzen und den Förderweg beobachten.
 
Nicht nur das Verständnis für die komplexe Technologie in einem Distributionslager wird dadurch verbessert. Dem Unternehmen geht es vor allem darum, seinen Lehrlingen zu verdeutlichen, wie wichtig sorgfältige, qualitativ hochwertige Arbeit in jedem kleinen Detail ist, damit am Ende ein zufriedener Kunde ein leistungsstarkes Verteilzentrum betreiben kann. Am erfreulichsten ist jedoch, dass diese Erfahrung den Jugendlichen Motivation gibt, ihr Bestes zu geben. Ein Ausflug auf die Großbaustelle ist also mehr als nur eine willkommene Abwechslung zum Lehrlingsalltag.

Quelle: SSI Schäfer Peem
 

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