Weltweit gesunkene Transportvolumina

In der neuen Studie "Der Weltweite Schienengüterverkehrsmarkt und seine Betreiber" zeigt SCI Verkehr regional unterschiedliche Reaktionen der Schienengüterverkehrsbetreiber auf die globale Wirtschaftskrise: In Europa werden umfangreiche Restrukturierungsprogramme aufgesetzt, nordamerikanische Betreiber erhalten mit kurzfristigen Maßnahmen ihre Margen. Die Staatsbahnen in China und Indien spüren die Krise dagegen wenig und investieren weiterhin.

Weltweit rechnet SCI Verkehr im Zuge der Wirtschaftskrise 2009 mit einem Rückgang der weltweiten Transportleistung um etwa 15 Prozent auf das Niveau von 2005. Regional bestehen Unterschiede: In den Staaten Europas oder der GUS wird ein Abfall der Transportleistung um 25 bis 30 Prozent erwartet. In China und Indien dagegen verlangsamt sich die Entwicklungsdynamik lediglich, wird aber nicht gestoppt.

Die Betreiberstruktur ist in Nordamerika und Europa besonders interessant: Während der nordamerikanische Schienengüterverkehr seit langem privatwirtschaftlich funktioniert und mit hoher Rentabilität (2008 durchschnittlich rund 25 Prozent) glänzt, herrscht auf den fragmentierten Bahnmärkten Europas Dynamik und Vielseitigkeit gepaart mit einem noch immer hohen staatlichen Einfluss auf die Betreiber. Güterverkehrsunternehmen beider Regionen haben derzeit mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen. Die Anpassung der Betriebskosten auf die fehlenden Aufträge geht in den USA allerdings schnell. Im ersten Quartal 2009 berichtete Union Pacific von einem Umsatzeinbruch von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die EBIT-Marge gab nur geringfügig um 1,2 Prozent nach. In Europa dagegen sind so schnelle Anpassungen nicht möglich: Es drücken fallende Preise und hohe Fixkosten auf die Marge und die Betreiber reagieren mit umfangreichen Restrukturierungsprogrammen.

Die Krise birgt aber auch die Chance für strategische Erweiterungen des Portfolios oder der geographischen Marktpräsenz: So übernahm Fret SNCF trotz operativer Sparprogramme im Sommer 2009 gleichzeitig das Auslandsgeschäft der Veolia Cargo. Ebenso vollzog DB Schenker Rail trotz Umstrukturierung und Personalabbau Mitte 2009 aus strategischen Gründen die Übernahme von zwei privaten Schienengüterverkehrsbetreibern in Polen: so können die Aktivitäten Richtung Osteuropa und GUS weiter voran getrieben werden. Die Internationalisierung der europäischen Betreiber schreitet fort und es zeichnet sich eine nachhaltige Veränderung des Wettbewerbsgefüges zugunsten der ehemaligen Staatsbahnen ab.

Mit der MultiClient-Studie „Der Weltweite Schienengüterverkehrsmarkt und seine Betreiber“ bietet SCI Verkehr Betreibern, Investoren, Fahrzeugherstellern, Forschungseinrichtungen und Verbänden eine komprimierte Übersicht der gegenwärtigen Entwicklungen und Trends im globalen Schienengüterverkehr sowie eine eingehende Analyse der weltweit 100 wichtigsten Betreiber. Die aktuelle Studie setzt dabei auf der erfolgreichen Vorgängerstudie aus dem Jahr 2007 auf und erweitert deren ausschließlich europäischen Betrachtungsraum auf alle acht Weltmarktregionen, ohne dabei den Schwerpunkt Europa zu vernachlässigen.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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