Blaues Licht in Zone Fünf
Der Möbelhersteller Nolte-Möbel Delbrück hat die Kommissionierung von Beschlagteilen mit einer Pick by Light-Anlage von KBS optimiert und gleichzeitig einen auftragsbezogenen zentralen Beschlagkarton eingeführt.
Wer neue Möbel selbst aufbaut, kennt das Problem: Bei der Montage von Regalen und Schränken fehlen manchmal an entscheidender Stelle Dübel, Bolzen oder Griffe. Die Ursache liegt in der Kommissionierung der Kleinteile, bei der es immer wieder mal zu Fehlern kommt.
Der Möbelhersteller Nolte-Möbel Delbrück hat dieses Problem für die von ihm belieferten Händler gelöst. Das qualitätsbewusste Unternehmen aus Delbrück hat die Kommissionierung der Beschläge und Schrauben für das Schlaf- und Wohnmöbelsortiment auf ein völlig neues System umgestellt. „Früher haben wir jedem einzelnen Möbelstück einer Lieferung die entsprechenden Beschläge beigelegt“, erinnert sich Projektleiter Alexander Vogt. Für diesen Zweck wurden die benötigten Schrauben und Griffe in Tüten zusammengestellt und am Ende der jeweiligen Produktionslinie bereitgelegt. Dort wurden sie schließlich gemeinsam mit den übrigen Teilen verpackt. „Dabei kam es hin und wieder vor, dass einzelne Beschläge vergessen wurden“, bekennt Vogt. Der Holztechnik-Ingenieur hatte bei Nolte-Möbel Delbrück vor fünf Jahren ein duales Studium begonnen. Die Steigerung der Qualität in der Kommissionierung der Beschläge machte Vogt kurzerhand zum Thema seiner Abschlussarbeit.
Hände frei
Nach gründlicher Analyse der Abläufe erarbeitete Vogt ein Konzept, das sich von der Einzelkommissionierung für jedes Möbelstück verabschiedete. Die neue Lösung sah die Kommissionierung eines zentralen Kartons mit allen Beschlägen eines Auftrags vor. In fünf speziell dafür eingerichteten Kommissionierzonen wurden Regale mit insgesamt 350 Pickplätzen eingerichtet, die jederzeit erweitert werden können. Jede der fünf Zonen entspricht einer Produktkategorie: Vertreten sind Fronten, Korpusse, Kommoden, Betten und Wohnmöbel.
Zur möglichst fehlerfreien und bedienungsfreundlichen Steuerung entschied sich Nolte-Möbel Delbrück für eine Pick by Light der KBS Industrieelektronik GmbH aus Freiburg. „Für KBS sprachen nicht nur das Preis-Leistungsverhältnis, sondern auch die engagierte Beratung sowie die hervorragende Qualität“, sagt Vogt, der insgesamt drei Anbieter unter die Lupe nahm. Für Pick by Light sprechen vor allem die ergonomischen und wirtschaftlichen Vorteile: Bei Pick by Light werden keine Auftrags- oder Kommissionierpapiere mitgeführt, so dass sich die Mitarbeiter auf die Pick-Tätigkeit konzentrieren können. Sie haben beide Hände frei und verlieren keine Zeit für das Suchen von Auftragspositionen oder das Lesen und Abhaken von Belegen.
Durchgängiges Farbkonzept
Jeder Pickplatz wurde dafür mit einem Pick by Light-Modul ausgestattet. Die Blickfangleuchten der dreistelligen Fachanzeigen erstrahlen bei Nolte-Möbel Delbrück in bis zu sieben verschiedenen Farben. Damit unterstützt die KBS-Lösung ein durchgängiges Farbkonzept, das die Qualität der Kommissionierung nochmals erhöht. In den Kommissionierzonen steht jede Farbe für eine bestimmte Kategorie – so deutet blaues Licht in Zone 5 zum Beispiel auf einen Beschlag für Kommoden hin und wird in eine gleichfarbige Tüte gepackt. Nicht zuletzt erleichtert diese Kennung dem Kunden den späteren Aufbau der Möbel.
Die leichte Austauschbarkeit der Pick by Light -Module durch die „Snap-In-Adaptierung“ sorgt zudem für planerische Freiheit. Hauptvorteil dieser Konstruktion ist, dass die Anzeigeelemente bei Bedarf schnell und ohne Werkzeug an anderer Stelle platziert werden können. „Die Zahl der Einzelteile steigt in der Regel mit jeder neuen Möbelserie an, so dass wir die Anzahl der Pickplätze schrittweise erhöhen müssen“, sagt Vogt. Umbauten seien aber auch immer dann erforderlich, wenn aus A-Teilen mit der Zeit B- oder C-Teile würden. Während die am häufigsten benötigten Artikel immer in bequemer Greifhöhe liegen, wandern die seltener nachgefragten Teile nach oben.
Zufriedene Kunden
Das neue Konzept brachte aber nicht nur ergonomische Vorteile, sondern ist auch sehr leicht erlernbar. In kurzer Zeit sind die Mitarbeiter mit der Arbeitsweise eines Pick by Light-Systems vertraut. „Das System erklärt sich von selbst. Man entnimmt einen Artikel aus dem angezeigten Fach, die Menge wird auf dem Display angezeigt und die Entnahme wird bestätigt“, so Vogt. Zu Beginn eines Auftrags druckt der Kommissionierer ein Versandetikett aus, welches mit einem Barcode versehen ist, und klebt dieses auf den Versandkarton. Damit meldet sich der Mitarbeiter nacheinander an den Terminals der einzelnen Kommissionierzonen an – für diesen Vorgang genügt ein einfacher Scan des Versandsetiketts.
Jede Entnahme eines Artikels wird mit der Quittierungstaste bestätigt. Beim letzten Pick in einer Zone erscheint auf dem Display der jeweiligen Fachanzeige das Wort „End“. In der nächsten Pickzone wiederholt sich der Vorgang, so dass die Beschlagkartons in kürzester Zeit gepackt werden können. Insgesamt schaffen zwei bis drei Kommissionierer mit dem System durchschnittlich 300 Aufträge beziehungsweise rund 8.400 Picks pro Tag.
Fazit: Nach knapp zwei Jahren hat sich das Pick by Light-System bewährt. Zudem konnte ein Rückgang der Reklamationen im Bereich der Beschlagteile verzeichnet werden – und das Wichtigste: „Wir sind mit der Anlage sehr zufrieden“.
Quelle: KBS Industrieelektronik GmbH