Budget 2025: Gute Ansätze, aber Rückenwind für Konsum fehlt
Handelsverband zeigt sich zum neuen Budget teils optimistisch. Während Entlastungen und Investitionen begrüßt werden, bleibt das schwache Konsumklima ein massives Risiko.
„Das heute präsentierte Budget enthält einige begrüßenswerte Impulse für den Standort und den Arbeitsmarkt“, erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbands. „Wir erkennen die Bemühungen der Bundesregierung an, die notwendige Konsolidierung so wachstums- und beschäftigungsschonend wie möglich zu gestalten. Gleichzeitig bleibt das schwache Konsumklima eine zentrale Herausforderung für den Handel. Durch die heute präsentierten Maßnahmen wird der Gegenwind nicht schwächer, sondern durch die Kaufkraftschwächung eher stärker.“
Positiv hervorzuheben aus der Sicht des Handels sind insbesondere:
- die Rückkehr einer steuerfreie Mitarbeiterprämie bis zu 1.000 Euro,
- die Ausweitung der steuerlichen Basispauschalierung,
- die Einführung der Teilpension ab 2026 zur Ermöglichung eines gestaffelten Pensionsübertritts sowie
- die verstärkten Investitionen im Bereich Bildung.
Florierende Wirtschaft zentral für sprudelnde Staatseinnahmen
Weiterhin Handlungsbedarf besteht hingegen bei konkreten Maßnahmen zur Reduktion von Bürokratie, die ebenso budgetwirksam wären. Die im Regierungsprogramm angekündigte Entlastung bei den Lohnnebenkosten scheint mit dem nun geplanten Budgetpfad in weiter Ferne.
„Die wichtigste staatliche Einnahmequelle bleibt auch 2025 und darüber hinaus die Umsatzsteuer. Diese Quelle kann nur fließen, wenn auch tatsächlich Umsätze im Land stattfinden“, erklärt Handelssprecher Rainer Will. „Gleiches gilt für den zweitgrößten Einnahmenposten, die Lohnsteuer. Darum muss so schnell, wie nun im Staatshaushalt eingespart wird, auch die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Ohne eine florierende Wirtschaft kann auch keine Budgetsanierung gelingen.“
Effektive Zollkontrollen bei Fernost-Ware würden Budgetdruck lindern
Auch verstärkte Zollkontrollen bei Warenimporten – insbesondere aus Fernost – würden nicht nur zur Fairness im Wettbewerb beitragen, sondern auch den Staatshaushalt entlasten. Falsch deklarierte oder unterbewertete Waren untergraben die Steuerehrlichkeit und schaden dem heimischen stationären Handel und seinen Beschäftigten massiv. Der Handelsverband pocht daher weiterhin auf gezielte Maßnahmen zur Herstellung von „Waffengleichheit“ mit dem Drittstaaten-Onlinehandel.
„Der österreichische Handel ist angesichts der heute präsentierten Budgetpläne vorsichtig optimistisch. Nun braucht es gezielte Schritte, um den Konsum spürbar anzukurbeln und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern – insbesondere in einem weiterhin herausfordernden konjunkturellen Umfeld“, schließt Handelsverbands-Chef Rainer Will.
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