|

Containerterminal Bremerhaven feiert denkwürdiges Jubiläum

Am 10. Februar 1968 fuhr Hafensenator Dr. Georg Bortscheller nördlich der Norschleuse mit einem Raupenbagger vor, um so symbolisch den Bau des Containerterminals Bremerhaven zu starten. Nur knapp zwei Jahre nachdem im Jahr 1966 der erste Container im Bremer Überseehafen abgeladen worden war, bereitete sich Bremerhaven auf die Revolution im Transportwesen vor, die mit dem Siegeszug des Containers einherging.

In Bremen hatte  die rasante Veränderung im Seetransportwesen frühzeitig erkannt. Die Nähe des Hafens zum Offenen Meer sollte ein wesentliches Erfolgskriterium sein. Die herkömmlichen Hafenanlagen im Kaiserhafen oder an der Columbuskaje waren für den Containerumschlag nicht geeignet. Deshalb entschied die Hafendeputation 1967, den Schwerpunkt der Investitionen von Bremen nach Bremerhaven zu legen und eine 750 Meter lange Seekaje nördlich der Nordschleuse zu bauen.

Ein solches Projekt am offenen Gezeitenstrom war in der Welt ohne Vorbild. Die geplante Kaje musste ganz andere Lasten verkraften können als bislang für Passagierverkehr und Stückgutumschlag gebaute Kajen. Man entschied sich für die von Prof. Dr. Walter Hansen vom Franziskus-Institut in Hannover entworfene Konstruktion. Diese sah eine überbaute Böschung in der Höhe des Landschutzdeiches vor, sodass Sturmfluten das anschließende Gelände nicht überschwemmen würden. Unter der auf mehr als 40 Meter langen Stelzen stehende Kajenkante waren zur Wasserseite Wellenklammern ausgebildet. Sie sollten den Wellenschlag, insbesondere bei Sturm, auffangen.

Am 14. September 1971 konnte der Präsident des Senats, Bürgermeister Hans Koschnick, das „Containerkreuz Bremerhaven“ seiner Bestimmung übergeben. Die Anlage umfasste die 750 Meter lange Stromkaje mit den entsprechenden Umschlagseinrichtungen. Zwischen Strom- und Hafenkaje ergab sich eine Ausstellfläche von über 750 000 m² für die Behälter, die von den inzwischen acht auf Bremerhaven fahrenden Containerdiensten angelandet wurden. Bahn- und Straßenanschlüsse standen für schnellen Weitertransport zur Verfügung, sodass die Anlage mit Recht als Containerkreuz bezeichnet werden konnte. Auf ihr wurden 1971 bereits an die 300.000 Einheiten TEU umgeschlagen.

Für die Fertigstellung des Container-Terminals waren erhebliche Investitionen nötig. Der Senat finanzierte den Bau  mit 208 Mio. D-Mark, die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft als Betreiberin beteiligte sich mit knapp 69 Mio. D-Mark.

Mit der Entscheidung für den Bau eines Containerterminals wurde der Grundstock für eine bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte gelegt.  Nach insgesamt sechs Ausbaustufen ist die Hafenanlage auf rund fünf Kilometer Kajenlänge und mehr als 3 Mio. m² Aufstell- und Verkehrsfläche gewachsen. Sie bietet 14 Liegeplätze für Großcontainerschiffe und 90 Anschlüsse für Kühlcontainer.

Den Betrieb haben eng kooperierende Unternehmen übernommen. Im Norden arbeitet das North Sea Terminal Bremerhaven (NTB), Den mittleren Teil betreibt Eurogate, im Süden der Anlage befindet sich das MSC Gate. In den vergangenen Jahren sind am Containerterminal durchschnittlich rund 5,5 Mio TEU umgeschlagen worden. Nach einer aktuellen Aufstellung von Lloyds List ist Bremerhaven damit in Europa die Nummer vier und weltweit die Nummer 26 unter den Containerhäfen.

www.bremenports.de

 

 

Ähnliche Beiträge