Deutsche Post DHL übertrifft Ziele im Jahr 2009

Der Post- und Logistikkonzern, Deutsche Post DHL, hat im Geschäftsjahr 2009 ein EBIT vor Einmaleffekten von 1,47 Milliarden Euro erzielt und damit seine im November angehobene Prognose von mindestens 1,35 Milliarden Euro übertroffen.

Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung hat das Ende 2008 implementierte IndEx-Programm geleistet: Mit über 1,1 Milliarden Euro lag das realisierte Einsparvolumen bereits Ende 2009 – und damit ein ganzes Jahr früher als ursprünglich geplant – nochmal 100 Millionen Euro über den zuletzt kommunizierten Erwartungen. Auch beim Konzerngewinn haben diese Effizienzsteigerungen maßgeblich dazu beigetragen, dass die Deutsche Post DHL ihr Ziel erreicht hat: Nach einem Verlust im Vorjahr erreichte der Konzerngewinn im Gesamtjahr 2009 nun 644 Millionen Euro. Bei den Investitionen lag Deutsche Post DHL 2009 mit 1,17 Milliarden Euro ebenfalls voll im Plan.

"Wir haben die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise erfolgreich gemeistert und unsere Ziele für 2009 übertroffen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post DHL, Frank Appel. "Dank unseres strikten Kostenmanagements und der konsequenten Umsetzung unserer Strategie 2015 können wir nun überdurchschnittlich von der zunehmenden Belebung der Weltwirtschaft profitieren."

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern eine moderate Erholung der weltweiten Transportmengen. Vor diesem Hintergrund rechnet die Deutsche Post DHL für das Geschäftsjahr 2010 mit einem EBIT vor Einmaleffekten zwischen 1,6 Milliarden Euro und 1,9 Milliarden Euro. Entsprechend der im vergangenen Jahr vorgestellten Zwei-Säulen-Strategie des Unternehmens sollen die DHL-Unternehmensbereiche sowie der Unternehmensbereich BRIEF erstmals ungefähr zu gleichen Teilen zu diesem Ergebnis beitragen: Während der Gewinn im Briefbereich zwischen 1,0 Milliarden Euro und 1,2 Milliarden Euro erwartet wird, liegt der prognostizierte Beitrag von DHL zwischen 1,0 Milliarden Euro und 1,1 Milliarden Euro. Der Aufwand für die Zentralbereiche wird voraussichtlich bei rund 400 Millionen Euro liegen. Der Konzern erwartet für das Jahr 2010 einen deutlichen Rückgang der Einmaleffekte, sodass das berichtete EBIT erheblich über dem Vorjahresniveau liegen sollte. Der Konzerngewinn soll sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls verbessern. "Auch wenn weiterhin Unwägbarkeiten über das Ausmaß der wirtschaftlichen Erholung und das politische sowie regulatorische Umfeld bestehen, blicken wir optimistisch in die Zukunft“, fügte Appel hinzu.

Die globale Wirtschaftskrise hatte bei der Deutschen Post DHL im vergangenen Jahr stark gesunkene Transportmengen und damit einen Umsatzrückgang von 15,2 Prozent auf 46,2 Milliarden Euro zur Folge. Durch erfolgreiche Kostensenkungsmaßnahmen in allen Unternehmensbereichen, deutlich reduzierte Restrukturierungsaufwendungen und die planmäßige Verringerung der Verluste aus dem U.S.-Expressgeschäft konnten die Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns jedoch begrenzt werden.

Basierend auf den positiven Resultaten für das vergangene Jahr und der Zuversicht hinsichtlich der künftigen Entwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 28. April 2010 wie im Vorjahr eine Dividende von 0,60 Euro vorschlagen. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat des Konzerns in seiner gestrigen Sitzung Hermann Ude und Bruce Edwards ab 2011 für weitere fünf Jahre in den Konzernvorstand bestellt. Ude (48) und Edwards (54) sind seit März 2008 Mitglieder des Konzernvorstands.

Der Briefbereich sah sich im vergangenen Jahr neben der globalen Wirtschaftskrise mit der weiter zunehmenden Substitution des physischen Briefs durch elektronische Medien konfrontiert. Der Umsatz lag daher mit 13,7 Milliarden Euro um 4,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zwar sank das EBIT vor Einmaleffekten im Gesamtjahr 2009 um 14,0 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Im vierten Quartal stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Einmaleffekten jedoch trotz eines fortgesetzten Umsatzrückgangs um 7,4 Prozent.

Auch im Unternehmensbereich EXPRESS hinterließen die niedrigeren Volumina ihre Spuren. Obwohl im Laufe der zweiten Jahreshälfte eine Erholung der Sendungsmengen im Quartalsvergleich zu beobachten war und bei den Produktgruppen Time Definite Domestic sowie Day Definite Domestic außerhalb der USA im vierten Quartal sogar ein leichter Anstieg verzeichnet werden konnte, blieb der Umsatz im Gesamtjahr 2009 mit 10,3 Milliarden Euro um 24,4 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang, zu dem auch Wechselkursschwankungen und geringere Erlöse aus Treibstoffzuschlägen beigetragen haben, war jedoch der Rückzug aus dem nationalen US-Expressgeschäft. Dank des strikten Kostenmanagements lag das EBIT vor Einmaleffekten mit 238 Millionen Euro 45,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Der Rückgang des Welthandelsvolumens hatte zweistellige Rückgänge der Transportvolumina im Luft- und Seefrachtbereich zur Folge. Dennoch konnte der Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT die transportierten Mengen im Laufe des Jahres von Quartal zu Quartal verbessern. Vor allem in den Bereichen Life Sciences und Konsumgüter zeigten die eingeleiteten Vertriebsmaßnahmen zunehmend Wirkung. In Kombination mit der beginnenden konjunkturellen Erholung stiegen so im vierten Quartal die Luftfrachtmengen im Vorjahresvergleich erstmals seit sechs Quartalen wieder an. Im Gesamtjahr 2009 konnte DHL seinen Marktanteil im internationalen Luft- und Seefrachtmarkt bzw. bei den europäischen Straßentransporten behaupten oder sogar ausbauen. Aufgrund insgesamt rückläufiger Frachtmengen, geringerer Treibstoffzuschläge und gesunkener Frachtraten lag der Umsatz in diesem Unternehmensbereich mit 10,9 Milliarden Euro jedoch 23,3 Prozent unter dem Vorjahr. Dank des konsequenten Kostenmanagements inklusive nennenswerter Produktivitätssteigerungen konnte der Einfluss auf die Profitabilität des Unternehmensbereichs aber abgefedert werden. Das EBIT vor Einmaleffekten ging von 403 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 272 Millionen Euro zurück.

Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnte auch das Kontraktlogistikgeschäft der Deutschen Post DHL seine Marktposition im Jahr 2009 weiter stärken. Hierzu haben zusätzliche Verträge mit einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro und eine unverändert hohe Vertragsverlängerungsquote von 90 Prozent beigetragen. Dennoch ging der Umsatz um 8,8 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro zurück. Hierin spiegeln sich jedoch erhebliche negative Währungseffekte sowie die eigene Entscheidung wider, unrentable Verträge nicht zu erneuern oder vorzeitig zu kündigen. In Kombination mit den Kostensenkungsmaßnahmen konnten so die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Profitabilität des Unternehmensbereichs begrenzt werden. Zwar lag das EBIT vor Einmaleffekten bei minus 121 Millionen Euro. Dieser Verlust ist jedoch ausschließlich auf Aufwendungen in Höhe von 213 Millionen Euro zurückzuführen, die im Zusammenhang mit der Arcandor-Insolvenz angefallen sind. Ohne diesen Effekt und weitere Kosten für verlustbringende Verträge hätte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Einmaleffekten in diesem Unternehmensbereich nahezu auf dem Vorjahresniveau von 196 Millionen Euro gelegen.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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