Frankreich öffnet seine Seehäfen für ausländische Betreiber

Mit der am 4. Juli 2008 in Kraft getretenen Hafenreform wurde der Grundstein für ein umfassendes Wachstumsprogramm gelegt 

Die Reform sieht die Privatisierung des Güterumschlags und die Vergabe langfristiger Lizenzen für den Betrieb der Containerterminals vor. Dadurch kann das Management und die Entwicklung der Häfen in die Hand von privaten Betreibergesellschaften und neuen ÖPPs (öffentlich private Partnerschaften) gelegt werden. Alle mit der Abwicklung von Waren und Gütern betrauten Hafenarbeiter werden von privaten Betreibern übernommen. Dabei kann es sich auch um ausländische Transportunternehmen handeln. Zu den vor Ort ansässigen Firmen gehören bereits die Firmen Prologis, Gazeley, Daher, Katoen Natie, SDV, DHL, Schenker und Dresser.
 
Aufgrund der geografischen Lage spielt Frankreich eine wichtige Rolle im Seetransport: die 3.427 Kilometer lange Küstenlinie erstreckt sich von der Nordsee bis zum Atlantik und entlang des Mittelmeers. Die französischen Seehäfen verfügen über ein Gesamtumschlagvolumen in Höhe von 384,7 Millionen Tonnen. 101,6 Millionen Tonnen entfallen dabei auf die Häfen von Le Havre und Rouen und 100 Millionen Tonnen auf den Hafen von Marseille. 

Übertroffen werden diese Häfen in Europa nur von Rotterdam (430 Millionen Tonnen), Antwerpen (200 Millionen Tonnen) und Hamburg (140 Millionen Tonnen). Etablierte Seeverbindungen sowie die kürzlich eingerichteten intereuropäischen Kabotagestrecken tragen zur Weiterentwicklung der französischen Häfen bei. Zu den namhaften französischen Reedereien zählen heute Cetragpa, Marfret, Socatra, Bourbon, Louis Dreyfus, Geogas und die Compagnie Maritime Nantaise. Mehr als die Hälfte der französischen Tonnage entfällt auf die CMA GCM.

Die Seehäfen von Le Havre (Port 2000 Le Havre) und Marseille (Fos 2 XL Marseille) haben bereits Investitionen für die strategische Entwicklung ihrer Infrastruktureinrichtungen getätigt, um sich den Entwicklungen im Seetransportgeschäft anzupassen. Dazu gehören der Transport von fossilen Brennstoffen wie beispielsweise Kohle, aber auch von Eisen und Erzen, sowie die allgemeine Verbreitung des Containertransports und das hohe Güterverkehrsaufkommen in den führenden Häfen. Diese Häfen fungieren heute als zentrale Schnittstellen zwischen See- und Landtransport (Bahn-, Straßen- und Binnenschifffahrtstransport).

Quelle: Invest in France

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