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„Glokalisierung“ als Antwort auf Corona

„Die Krise als Chance zur notwendigen Veränderung hin zu Dezentralisierung und Regionalisierung sollte nicht vertan werden“, meint IWS-GF Kurt Pieslinger.

Zukunftsforscher wie zum Beispiel Daniel Dettling haben für den notwendigen Wandel unserer gesellschaftlichen und politischen Strukturen den Begriff „Glokalisierung“ erfunden. Damit soll ausgedrückt werden, dass die uneingeschränkte Globalisierung durch eine stärkere lokale Komponente ergänzt werden muss. „Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig und meiner Meinung nach richtig dieser gedankliche Ansatz ist. Es wird eine wichtige Aufgabe für Politiker und Wirtschaftsforscher sein, Produktgruppen zu definieren, die abseits der Globalisierung in der Europäischen Union gefertigt und gelagert werden müssen, um Lieferengpässe und Transportprobleme zu verhindern“, sagt Kurt Pieslinger, Geschäftsführer der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS). „Ebenso müssen lokale Initiativen im Onlinehandel gefördert werden, um der enormen Verkaufsmacht von Amazon und Co. lokale Anbieter entgegenzusetzen. Wie eine IMAS-Umfrage 2019 zeigte, wollen 60 Prozent der Österreicher lieber auf dem Land bzw. in einer Kleinstadt leben als in einer Großstadt.“

Das zeige, dass der Trend nach Regionalisierung bzw. Lokalisierung vorhanden ist, von der Politik aber noch nicht entsprechend erkannt und umgesetzt wird. Gerade diese Krise zeige auch, dass die digitale Revolution entscheidend dazu beiträgt, dezentrales Leben und Arbeiten möglich zu machen. Die Bundesregierung habe außerdem gezeigt, dass konstruktives Arbeiten und rasche Entscheidungen auch auf elektronischem Weg und die Kommunikation durch Videokonferenzen möglich sind.

Diese positiven Erfahrungen sprechen neuerlich dafür, dass zentrale Einrichtungen unseres Staates nicht alle in Wien angesiedelt sein müssen. Eine gezielte Regionalisierungsstrategie hat aber einen raschen Ausbau der elektronischen Netze bis hin zum 5G-Standard zur Voraussetzung. Wenn Homeoffice möglich ist, werden viele Pendlerfahrten nicht mehr notwendig sein. Der Internet-Ausbau würde auch die Städte entlasten, die durch das enge Zusammenleben von Menschen für Epidemien besonders anfällig sind. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die Regionen würde auch eine Entlastung bei den enorm gestiegenen Wohnungspreisen in den Städten zur Folge haben.

„Viele der Erfahrungen, die in dieser Krise gemacht werden, sollten durch eine Digitalisierungsoffensive zum Positiven genutzt werden: Homeoffice, Online-Praxen für Ärzte, Rezepte und Krankschreibung per E-Mail usw. Die Krise als Chance zur notwendigen Veränderung hin zu Dezentralisierung und Regionalisierung sollte nicht vertan werden“, meint IWS-GF Pieslinger.

Rückfragen & Kontakt:
Initiative Wirtschaftsstandort Oberösterreich
Harald Engelsberger
IWS-Öffentlichkeitsarbeit
0699-1919-2002
www.iwsooe.at

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