HHLA startet Qualifizierungsoffensive

Ingesamt mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Standort Hamburg werden die Zeit der Kurzarbeit für Qualifizierungsmaßnahmen nutzen.

Am 3. August 2009 war Start für die ersten 69 Vollzeitqualifizierungen mit den Berufsabschlüssen Fachkraft für Hafenlogistik und Fachwirt für Hafenwirtschaft.

Mit den ersten 69 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in jeweils 18-monatigen Ausbildungsgängen zur Fachkraft für Hafenlogistik sowie zum Fachwirt für Hafenwirtschaft startete am 3. August 2009 die Qualifizierungsoffensive der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Sie ist ein zentraler Eckpfeiler des Projektes "Zukunftssicherung" für die mehr als 3.600 HHLA Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Hamburg im Rahmen des Maßnahmenprogramms zur Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise.

Was in den Zeiten des Booms aufgrund des hohen Arbeitsanfalls nicht immer im gewünschten Umfang möglich war, kann nun mit intelligenten Konzepten nachgeholt werden: Qualifizierungsmaßnahmen in der Kombination mit Kurzarbeit nutzen die Krise für eine nachhaltige Verbesserung der beruflichen Perspektiven der Betroffenen und steigern gleichzeitig das Qualifikationsniveau der Belegschaft.

Insgesamt bietet die HHLA im Rahmen ihrer Qualifizierungsoffensive über 30 verschiedene Aus- und Weiterbildungen für alle ihre Berufsgruppen an, beispielsweise für Hafenarbeiter, Handwerker, Kaufleute, Techniker oder Programmierer. Derzeit sind bereits für über 300 HHLA Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkrete Qualifizierungen in siebzehn Kursen geplant.

Diese Qualifizierungsmaßnahmen wurden in enger Zusammenarbeit in einer mehrmonatigen Vorbereitungszeit mit der Hamburger Agentur für Arbeit sowie Weiterbildungsträgern entwickelt. Besonderer Wert wurde dabei auf maßgeschneiderte Programme gelegt, welche aktuelle und künftige Anforderungen der Hafenlogistik berücksichtigen.

Dabei profitierten die HHLA und ihre Partner von ihren langjährigen gemeinsamen Erfahrungen in der Aus- und Weiterbildung. Hierfür steht insbesondere das überbetriebliche Bildungsinstitut ma-co (maritime competenzcentrum), das am 1. Januar 2008 durch eine Fusion des Fortbildungszentrums Hafen Hamburg (FZH), der Hafenfachschule im Lande Bremen (hfs) und der unternehmenseigenen HHLA-Fachschule entstand. Dieser einzigartige Ausbildungsverbund für die Bereiche Logistik, Hafen und Seeschifffahrt im norddeutschen Raum war noch zu Boomzeiten mit der Zielsetzung gegründet worden, Aus- und Weiterbildungen für die stark steigenden Anforderungen im Kontext weltweiter Logistikketten und -netzwerke zu entwickeln und durchzuführen.

Beispielhaft hierfür stehen die Ausbildung zur "Fachkraft für Hafenlogistik" und der in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein entwickelte "Fachwirt für Hafenwirtschaft". Beide Ausbildungsgänge werden für die aktuelle Qualifizierungsoffensive in Kombination mit Kurzarbeit in einer maßgeschneiderten Form angeboten:

In der achtzehnmonatigen Ausbildung zur Fachkraft für Hafenlogistik wechseln sich Blockunterricht am maritimen competenzcentrum (ma-co) mit Arbeit im Betrieb ab. Die Teilnehmer erwerben so in nur anderthalb Jahren (statt der üblichen drei Jahre) einen modernen hafenspezifischen Berufsabschluss – attraktiv für alle Hafenarbeiter, die über einen anderen oder noch gar keinen Berufsabschluss verfügen.

Der Abschluss zum Fachwirt für Hafenwirtschaft, Transport und Logistik wird ebenfalls im Wechsel von Theorie (alle zwei Monate jeweils drei Tage die Woche) und betrieblicher Praxis innerhalb von 18 Monaten erworben. Mit diesem in Zusammenar-beit mit der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein speziell auf den Bedarf in der Hafenlogistik zugeschnittenen Fachwirtprofil, das auch einen Abschluss als Ausbilder enthält, verbessern sich die anschließenden Aufstiegschancen der erfolgreichen Absolventen erheblich.

Als zusätzlichen Anreiz zur Teilnahme stockt die HHLA das Kurzarbeitergeld für Teilnehmer an langlaufenden Qualifizierungsmaßnahmen (mehr als sechs Monate) auf 90 Prozent des vorherigen Nettoentgelts auf. Für den erfolgreichen Abschluss gibt es rückwirkend eine weitere Aufstockung auf insgesamt 95 Prozent.

Über die Qualifizierungsoffensive hinaus realisiert die HHLA, je nach dem konkreten Arbeitsausfall der einzelnen Gesellschaften und Abteilungen, bedarfsorientierte, flexible Kurzarbeit, deren Umfang monatlich festgelegt wird (hier stockt die HHLA das Kurzarbeitergeld von den gesetzlichen 60 bzw. 67 auf einheitlich 80 Prozent auf). Zusammen mit der Reduzierung des Einsatzes externer Mitarbeiter, dem Wegfall von Überstunden und dem Ausbau von Altersteilzeit ergibt sich damit am Standort Hamburg eine Verringerung des Arbeitsvolumens von derzeit rund 20 Prozent.

Quelle: MyLogistics

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