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Industrie zu Arbeitsmarkt: Durch nachhaltige Strukturreformen Wirtschaft ankurbeln

„Die Arbeitsmarktlage ist nach wie vor schwierig. Zwar stieg die Beschäftigung wiederum um +1,3 Prozent, zeitgleich verzeichnete Österreich jedoch ebenso einen Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Schulungsteilnahmen um +0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat“, betonte Mag. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der heute, Montag, präsentierten Arbeitsmarktdaten.

Ende Juli waren in Österreich 3.675.000 Personen unselbständig beschäftigt, das sind um rund 45.000 mehr Beschäftigte als im Vorjahr. 321.256 Personen waren im selben Zeitraum als arbeitssuchend gemeldet, 58.423 befanden sich in arbeitsmarktpolitischen Schulungen. „Auch im europäischen Vergleich fällt Österreich immer weiter zurück. Österreich liegt bei der Gesamtarbeitslosigkeit mittlerweile nur mehr auf Platz 8, bei der Jugendarbeitslosigkeit sind wir europaweit auf den 5. Rang zurückgefallen“, so Neumayer.

Substanzielle Lohnnebenkostensenkung und eine Modernisierung der Arbeitszeitregelungen jetzt gemeinsam angehen
Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Kern hat vor dem Sommer Maßnahmen zur Stärkung des Arbeits- und Wirtschaftsstandorts angekündigt. „Es braucht einen nachvollziehbaren Plan für eine weitere nachhaltige und spürbare Lohnnebenkostensenkung zumindest auf das Niveau Deutschlands. Auch konkrete Umsetzungsmaßnahmen zur Modernisierung der Arbeitszeitregelungen sind zwingend erforderlich. Denn gerade diese politischen Stellschrauben sind es, die neben der Entlastung von der teilweise absurden Bürokratie und Überregulierung unsere Betriebe wettbewerbsfähig machen, Investitionen fördern und Jobs schaffen“, so der IV-Generalsekretär, der betonte: „Wir sind bereit, an gemeinsamen Lösungen mitzuarbeiten. Nur durch nachhaltige Strukturreformen kann die Wirtschaft auch wieder nachhaltig angekurbelt werden.“

Beschäftigungsfördernde Instrumente und betriebsnahe Qualifizierung fördern
Zudem forderte Neumayer in Zeiten einer schwierigen konjunkturellen Gesamtsituation vor allem jene AMS-Instrumente verstärkt einzusetzen, die Beschäftigung fördern und arbeitsplatznahe Qualifizierung ermöglichen, damit Arbeitsuchende rasch in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. „Zur raschen Integration von Arbeitsuchenden auf dem ersten Arbeitsmarkt ist vor allem der Einsatz von Eingliederungsbeihilfen sowie von Arbeitstrainings und Arbeitserprobungen weiter zu forcieren und auszuweiten. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Schulungsmaßnahmen, die auf den konkreten Bedarf der Betriebe abgestimmt sind, einen höheren Arbeitsmarkterfolg aufweisen. Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden vergleichsweise schneller einen Arbeitsplatz. Daher sind arbeitsplatznahe Qualifizierungen weiter auszubauen und die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte ist nachhaltig sicherzustellen“, forderte Neumayer. Generell plädiert die IV für die Sicherstellung entsprechender Arbeitsanreize im österreichischen Sozialsystem unter anderem durch den verstärkten Einsatz von Sach- anstelle von Geldleistungen sowie den Einsatz von Bonusmodellen, um den Wiedereinstieg zu fördern. „Zur Erreichung einer erfolgreichen Integration und Inklusion von Menschen in unsere Gesellschaft – und zwar nicht nur der Flüchtlinge und Migranten, sondern auch anderer Bevölkerungsgruppen – gilt es bei mehreren Hebeln noch rascher anzusetzen: Wesentlich dazu gehören Bildung, Beschäftigung, Partizipation und die Vermittlung von Grundprinzipien des Zusammenlebens“, so Neumayer abschließend.

Weitere Informationen: www.iv-net.at/medien

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