Jungspediteure punkten mit Ökologie und Digitalisierung

Wettbewerb 2022: Pilzwurzeln als Lademittel, interaktive Zoll-App, prozessoptimierte Container-Terminals.

Pilzwurzeln als Grundmaterial für nachhaltige Transportverpackungen und Lademittel, eine App für effizientere Bearbeitung zolltechnischer Anfragen und ein Konzept für prozessoptimierte Container-Terminals schafften es dieses Jahr auf das Siegerpodest des Jungspediteur:innen-Wettbewerbs. Der Branchen-Nachwuchs setzte damit erneut ein starkes Zeichen.

Für den Jury-Vorsitzenden, Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik, zeigt der Wettbewerb ein erfreulich positives Branchenbild: „Die Einreichungen beweisen nicht nur die große Kompetenz und das hohe Engagement unserer jungen Kolleginnen und Kollegen, sie zeigen auch auf, wie spannend und vielfältig die beruflichen Herausforderungen in der Logistik sind.“ Die Gewinner:innen wurden mit Urkunden und Preisen in der Höhe von 3.000 sowie 2.000 und 1.000 Euro prämiert.

Pilze für sicheren und nachhaltigen Transport.
Den ersten Platz erreichte Robin Speckbacher (23, Wildenhofer Spedition und Transport GmbH) mit seiner Idee, Myzel anstelle von Plastik für die Produktion von Lademitteln zu verwenden. Das unterirdische Wurzelwerk von Pilzen wird bereits in der Baubranche und vereinzelt für Verpackungen eingesetzt. Als preiswerte Alternative zu herkömmlichen Werkstoffen hätte Myzel aber insbesondere als Lademittel und Verpackungsmaterial große Potenziale für eine weitere Ökologisierung in der KEP-Branche. Myzel ist unter anderem feuerresistent, wasserabweisend, dehnbar, leicht, stabil und wärmeisolierend. Zudem sind die binnen 7 Tagen wachsenden Pilze bzw. das daraus hergestellte Material biologisch abbaubar.

iApp spart Zeit bei zolltechnischen Fragen.
Das zweitplatzierte Team mit Mevlide Vishi (26, Gebrüder Weiss GmbH) und Lisa Hrovat (19, Gebrüder Weiss GmbH) konnte die Jury mit der App „iZoll“ zum effizienteren Handling der täglich bei Speditionen einlangenden zolltechnischen Fragen überzeugen. Laut vorgeschlagenem Konzept bringt die Digitalisierung des Anfragemanagements Spediteuren, Zolldienstleistern und Kunden zahlreiche Vorteile, darunter die Reduktion von Mailverkehr und Telefonaten, die Option von Abgabenvorberechnungen, schnellere Auftragsverarbeitung und 24/7-Verfügbarkeit. Kunden könnten außerdem eine Zusammenfassung der Anfrage und Antworten im PDF-Format mit dem Auftrag an Spedition und Zolldienstleister mitsenden.

Digitales Konzept für effizienteres Container-Handling.
Den 3. Platz belegt Manuel Pertl (27, Kühne + Nagel GesmbH) mit einem Konzept zur Prozessoptimierung an österreichischen Containerterminals. Mit aktuell 80.450 Stellplätzen für Seefrachtcontainer erschweren nicht absehbare Störungen in der globalen Seefracht die Planbarkeit zunehmend. Es herrscht ein ständiger Wechsel zwischen zu vielen und zu wenigen Leercontainern, die durchschnittliche Lagerzeit steigt täglich. Eine Kombination aus Online-Plattform und kompletter Terminal-Digitalisierung könnte Abhilfe schaffen. Reeder, Speditionen und Frächter würden geplante Anlieferungen und Abholungen der Leer- und Vollcontainer vorab angeben. Planbarkeit und Lagerlogistik würden sich verbessern und mehr, einfachere und standardisierte Abfertigungen könnten erfolgen. Auch könnte die Verteilung von Transmittern an die Fahrer – ähnlich wie in der Gastronomie – die Abwicklung effektiver machen und die Wartezeit pro LKW verkürzen.

Rückfragen & Kontakt:

Zentralverband Spedition & Logistik
+43 (0)1 512 35 38
zv@spediteure-logistik.at
www.spediteure-logistik.at

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