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Milizbeauftragter Cerne: Militärische Erfahrung ist Management-Vorteil

Verwundert zeigt sich heute der Milizbeauftragte der Wirtschaftskammer Kärnten, René Cerne, über Äußerungen der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) im Zusammenhang mit der Personalsuche für das neue Amazon-Verteilzentrum in Klagenfurt.

GPA-Geschäftsführerin Jutta Brandhuber habe sich kürzlich öffentlich darüber mokiert, dass seitens Amazon ausdrücklich Mitarbeiter mit militärischem Hintergrund gesucht würden, und die Managementqualifikationen von Heeresangehörigen in Frage gestellt. Cerne: „Soldatinnen und Soldaten erlernen beim Österreichischen Bundesheer im Rahmen einer international anerkannten Ausbildung in den Themen Führungsverhalten und Führungsverfahren, in zeitkritischen Situationen effizient, umsichtig und sicher zu entscheiden und zu führen. Das dürfte der Gewerkschaft leider entgangen sein.“

Logistik sei dabei einer der Kernbereiche des Militärs, betont Cerne: „Die Ausbildung zum Logistikoffizier und zahlreiche damit verbundene Funktionen übersteigen in der Regel die zivilen Anforderungen deutlich, wie allein die Heereslogistikschule des ÖBH beweist.“ In vielen Organisationen und privatwirtschaftlichen Unternehmen weltweit sei militärische Ausbildung und Erfahrung ein gefragter Qualifikationsnachweis, unterstreicht Cerne, selbst Major des höheren militärfachlichen Dienstes und als Internationaler Unternehmensberater genau aufgrund dieser Kompetenzen im Bereich „Leadership 4.0 – Was Managerinnen und Manager vom Militär lernen können“ tätig.

Aus denselben Gründen werde auch seit einiger Zeit in Kooperation mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung von der TÜV AUSTRIA Akademie die „Miliz-Zertifizierung“ angeboten. Mittlerweile seien vom BMLV auch bereits mehr als 150 Unternehmen mit dem „MILIZ-Gütesiegel“ ausgezeichnet worden. Cerne: „Mit der Zertifizierung von beim Militär erworbenen Fähigkeiten kann sich der Arbeitgeber viel Zeit und Geld bei der Ausbildung von Arbeitskräften sparen. Andererseits leisten die österreichischen Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung von Wohlstand, Arbeit und sozialer Sicherheit – auch durch die Unterstützung des Milizsystems.“

Cerne ist überzeugt, dass militärische Kompetenzen wie Führung, Resilienz, Teamarbeit und Bewältigung von Krisensituationen in der Wirtschaft ebenso benötigt werden. Speziell die 30.000 österreichischen Milizsoldaten könnten diese Erfahrungen gut in die Zivilwirtschaft transferieren. „Wenn Frau Brandhuber meint, sie habe so etwas noch nicht erlebt, dann ist das ein bedauerlicher Erfahrungsmangel. Ich stehe gerne zur Verfügung, die Gewerkschaft von den Vorzügen einer militärischen Ausbildung auch für den heimischen Arbeitsmarkt zu überzeugen“, betont Cerne.

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