Ohne Lücke und Papier – Telematiklösung von TIS
Die vorwiegend im Ladungs- und Kombiverkehr tätige Spedition Ansorge hat mit einer Telematiklösung von TIS ein durchgängiges Auftragsmanagement realisiert. Dafür wurden 120 Zugmaschinen mit mobilen Bordrechnern (MBU) ausgestattet. Weitere 60 werden folgen. Die Zahl beeindruckt: Der vielseitige Fuhrpark der Spedition Ansorge (s. Kasten) lässt mehr 100.000 Kombinationen zu – und die ändern sich bei dem süddeutschen Kombiverkehr-Spezialisten ständig. Das Fuhrparkmanagement gerät so zu einer echten Herausforderung. Für Controlling-Leiter Christian Winkler war dies einer von vielen Gründen, bei Ansorge ein Telematiksystem einzuführen, das direkt an das vorhandene Transportmanagementsystem angeschlossen ist. "Wir wollten in erster Linie eine Lösung, die unsere Disposition unterstützt und die einen zuverlässigen Austausch der Positions- und Speditionsdaten mit den Fahrern ermöglicht", erklärt der Prokurist. Außerdem sollte das System die Paletten sowie die Hilfsmittel zur Ladungssicherung verwalten und über eine Navigationsfunktion mit Lkw-Restriktionen verfügen. Im Juli 2009 konnte der Rollout der Lösung mit der Bezeichnung PSV3 beginnen. Pro Monat wurden rund 20 Lkw mit der mobilen Hardware ausgestattet, die über eine Bluetooth-Verbindung auch die Lenk- und Ruhezeiten des digitalen Tachografen auslesen kann. Nach einem halben Jahr verfügten die vorgesehenen 120 Fahrzeuge über die PSV3-Geräte, die auf robusten Handheld-Computern basieren. "An jedem unserer sechs Standorte haben wir einen zuständigen Spezialisten geschult, der die zugeordneten Fahrer individuell auf die Arbeit mit den mobilen Bordrechnern vorbereitet hat", erklärt Winkler. Der Aufwand für Nachschulungen nach den ersten Touren mit der ?mobilen Bord Unit? (MBU) hielt sich in Grenzen, was unter anderem auch an der übersichtlichen Bedienoberfläche der mobilen Terminals liegt. Die einzelnen Programmfunktionen und Befehle lassen sich direkt über Piktogramme ansteuern, deren Bedeutung sich von selbst erklären. Zudem sind die grafisch gestalteten Buttons groß und dadurch einfach zu betätigen. "Zur schnellen Akzeptanz der Telematik im Lkw hat aber auch die integrierte Navigationsfunktion beigetragen", ergänzt Winkler. Sichere Bestände Die von den Disponenten erstellten Touren werden aus dem Transportmanagementsystem via PSV3-Server in das betreffende Fahrzeug gesendet. Nach der Empfangsbestätigung durch den Fahrer startet die Navigation automatisch. Anschließend verlangt die MBU die Eingabe der Auftragszustände wie "Laden begonnen" beziehungsweise "Entladen beendet", die unverzüglich an das Transportmanagementsystem zurückgemeldet werden. Ebenso rationell und papierlos erfolgt jetzt die Verwaltung der Paletten und Hilfsmittel für die Ladungssicherung. Eigentlich könnte Ansorge jetzt ganz auf das Papier verzichten, doch die Kunden im Ladungsverkehr bestehen weiterhin auf die klassischen Dokumente. Die neue Form der Mitarbeit durch die Fahrer hat aber noch einen weiteren wesentlichen Vorteil: "Die Standzeiten bei den Kunden werden auf die Minute genau festgehalten und dienen als solide Grundlage für künftige Gespräche", sagt Winkler. Heirat per Scanner Die Fracht wird schon beim Laden mit dem betreffenden Behälter "verheiratet". In Verbindung mit der ständigen GPS-Ortung der 120 Fahrzeuge entsteht somit eine lückenlose Sendungs- und Wechselbrückenverfolgung. "Auch im Ladungsverkehr werden die Kunden so eine Funktion zukünftig voraussetzen", prognostiziert Winkler. Mit der neuen Telematiklösung wolle Ansorge diesem Bedarf zuvorkommen. Am Ende ist das Telematik-Projekt aber noch lange nicht, denn PSV3 bietet weiteres Potenzial: Im nächsten Schritt will Ansorge mit dem System die technischen Daten der FMS-Schnittstelle im Lkw abrufen und damit Dieselverbrauch und Verschleiß der Flotte optimieren. Diese Stufe wird nicht nur die Betriebskosten, sondern auch den CO2-Ausstoß noch einmal deutlich reduzieren. Ansorge verfügt über Filialen in Singen, Neuss, Schweitenkirchen, Limbach-Oberfrohna und Nuova Olonio in Italien. An allen Standorten bewirtschaftet der Logistikdienstleister eigene Lagerflächen. Erst 2006 wurde die Lagerkapazität in Biessenhofen von 12.000 auf 18.000 Quadratmeter erweitert. Dort betreibt das Unternehmen auf einer Grundstücksfläche von insgesamt 90.000 Quadratmetern das europäische Zentrallager für Ideal Standard. Neben der Lebensmittelbranche ist Ansorge vor allem für die Sanitär- und Papierindustrie tätig. Als Spezialist für den Kombiverkehr versendet der Spediteur allein im Alpentransit jährlich mehr als 19.000 Wechselbrücken und Auflieger über den Schienenweg. Weitere Informationen: TIS GmbH (www.tis-gmbh.de) Quelle: KfdM – Kommunikation für den Mittelstand
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