Rail Cargo Austria sorgt für Nervosität bei den Kombioperateuren

Combi Net erwartet massive Transport-Rückverlagerung auf die Straße

Österreichs Kombioperateure bangen um ihre Existenz. Verursacher ihrer Unruhe ist die Rail Cargo Austria AG (RCA). Die Güterverkehrstochter der ÖBB sieht sich trotz weiter sinkender Preise im Straßengüterverkehr und schlecht ausgelasteter Lkw laut Eigenangaben gezwungen, per 1. Juli 2009 eine Preiserhöhung von durchschnittlich 15 Prozent im nationalen Kombinierten Verkehr vorzu­nehmen. 

Wie Erich Rohrhofer – der Leiter des dafür zuständigen Bereichs Intermodal der RCA bei ei­nem Krisentreffen mit Vertretern von CombiNet – Netzwerk Kombinierter Verkehr mitteilte, lautet der gemein­same Auftrag des RCA-Vorstandes, den nationalen Kombinierten Verkehr auf eine wirtschaftli­che Basis zu stellen. Derzeit decke dieser nur zwischen 30 und 40 Prozent der Kosten. Eine schrittweise Anhebung der Tarife sei daher unumgänglich. Nach dem Preisschub zum 1. Juli 2009 sei eine weitere etwa 10%ige „Anpassung“ zum 1. Jänner 2010 vorgesehen.

CombiNet wies bei dem Treffen mit dem RCA-Manager darauf hin, dass bei den derzeitigen Marktgegebenheiten (sinkendes Transportvolumen, hohe freie Lkw-Kapazitäten, fallende Dieselpreise) mit einem massiven Aufkommensrückgang beim nationalen Kombinierten Verkehr und einer entspre­chenden Rückverlagerung der Transporte zu rechnen sei. Der Verein geht davon aus, dass bereits im zweiten Halbjahr etwa 30 Prozent der derzeit im nationalen Kombinierten Verkehr beförder­ten Transporte auf die Straße abwandern werden. Das Vorgehen gefährde außerdem die Wirtschaftlichkeit der anderen im Verbund erbrachten Leistungen von RCA wie internationale Güterzüge, Nachtsprungverkehre, Terminals und in weiterer Folge die Auslastung von Personal, Lokomotiven und Waggons, warnt Combi Net.

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung

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