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„Strategic Partnership 1520“: Die „Neue Seidenstraße“ rückt näher

Das internationale Eisenbahnforum „Strategic Partnership: Central Europe“ ist am 22. Februar zu Ende gegangen. Mehr als 400 internationale Vertreter aus der Eisenbahnbranche, Politik und Wirtschaft diskutierten in Wien zwei Tage lang über die Entwicklung und Modernisierung der Schieneninfrastruktur in den Breitspurländern und den Ausbau des Ost-West-Schienenkorridors.  

In zahlreichen interaktiven Paneldiskussionen und Sitzungen sprachen die Teilnehmer über Chancen und Herausforderungen bei der Verwirklichung der „Neuen Seidenstraße“, Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung des Güterschienenverkehrs, die Harmonisierung technischer und rechtlicher Standards und Finanzierungsansätze bei der Modernisierung der Infrastruktur. Einig waren sich alle in dem Punkt, dass die Bedeutung des Schienentransports entlang der Eurasischen Landbrücke zunimmt, da der aktuelle Trend eines gesteigerten Güteraufkommens aus Fernost weiter anhält. Zudem wurde hervorgehoben, dass die Eisenbahn eine kostengünstige, umweltfreundliche und schnelle Alternative im Vergleich zum Gütertransport per Luft- oder Seefracht darstellt.

Die Notwendigkeit des Ausbaus des eurasischen Transportkorridors für eine effizientere Frachtabwicklung entlang der Ost-West-Route ist auch Grundlage zweier bedeutender Infrastrukturprojekte, die im Rahmen des Forums diskutiert wurden. Mit der Unterzeichnung eines weiteren Kooperationsabkommens zwischen der ÖBB und der RŽD auf dem Forum rückt der Startschuss für die Verlängerung der russischen Breitspurbahn in die Region Wien-Bratislava und der Anschluss des europäischen Verkehrskorridors an das transsibirische Eisenbahnnetz in greifbare Nähe.

Des Weiteren soll mit dem Bau der Eurasischen Hochgeschwindigkeitsstrecke eine Lieferung von Gütern aus China in die EU innerhalb von drei Tagen ermöglicht werden. Die Teilnehmer des Forums zeigten sich optimistisch, dass durch die Realisierung der „One Belt One Road“-Initiative langfristig die Beförderung von einer Million Containern pro Jahr aus China nach Europa erreicht werden könne.

Alexander Mischarin, erster stellvertretender Generaldirektor der RŽD, meinte dazu: „Das Projekt OBOR wird nicht nur die einheitliche Spurbreite in den Verkehrssystemen festigen, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen, die Belastungen für die Umwelt reduzieren, Innovationen anstoßen und die Entstehung eines einheitlichen eurasischen Wirtschaftsraums fördern. Die Kooperation mit der ÖBB ist dabei ein wichtiger Schritt hin zu einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit, ebenso wie für die Industrie und die Bevölkerung der beiden Länder.“

Auch Clemens Förstl, Vorstandssprecher der Rail Cargo Austria AG, begrüßte in seiner Abschlussrede die gemeinsame Kooperation: „Es freut uns zu sehen, dass die ‚Neue Seidenstraße‘ und die Verlängerung der Breitspurbahn nach Wien nicht als zwei unterschiedliche Projekte betrachtet werden, sondern als gemeinsames Ziel, den eurasischen Schienentransport voranzubringen. Österreich begrüßt und unterstützt den Ausbau der Schieneninfrastruktur im eurasischen Korridor.“

www.forum1520.com

 

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