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US-Arbeitsminister Walsh im Haus der Industrie: Österreich als Vorbild für die duale Ausbildung

USA wollen Ausbildungssystem der Lehre nach österreichischem Vorbild ausbauen – IV-Vizepräsident Mitterbauer: „Die Lehre ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren der Industrie“

„Das Interesse der USA an unserer praxisorientierten Lehrlingsausbildung zeigt einmal mehr, wie wichtig diese duale Ausbildung für Industrie und Wirtschaft ist – wir sind überzeugt, dass die Lehre einer der zentralen Erfolgsfaktoren der Industrie in Österreich ist“, so F. Peter Mitterbauer, Vizepräsident der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich eines Besuchs des US-Arbeitsministers Martin J. Walsh bei der IV in Wien. Die USA wollen die praxisorientierte Lehrlingsausbildung nach österreichischem Vorbild auch in ihrem Land ausbauen. Zu diesem Zweck haben die beiden Länder bereits im vergangenen Jahr ein „Memorandum of Understanding“ (MoU) unterzeichnet. Eine US-Delegation besuchte am Freitag die Industriellenvereinigung zu einem Austausch mit Industriebetrieben über die Lehrlingsausbildung.

„Die Biden-Harris-Regierung hat das Ziel, die US-Wirtschaft vertikal und horizontal auszubauen, um allen Arbeitnehmern den Zugang zu guten Jobs zu erleichtern und erfolgreiche Karrieren zu starten“, sagte US-Arbeitsminister Martin J. Walsh. „Die Modernisierung und Erweiterung des amerikanischen Lehrlingsausbildungssystems ist eines unserer Hauptziele, um einen gleichberechtigten Zugang zu diesen Möglichkeiten zu schaffen, insbesondere angesichts der Entwicklung der Arbeitsmärkte und der Bewältigung großer Herausforderungen von der Umstellung auf saubere Energie bis hin zur Cybersecurity. Ich bin unseren Partnern in Österreich dankbar für den Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen, die wir in die Vereinigten Staaten mitnehmen werden, um unsere Ausbildungssysteme für Arbeitskräfte zu stärken. Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer internationalen Zusammenarbeit.“

„Es war ein interessanter und anregender Meinungsaustausch. Im Sinne der transatlantischen Beziehungen arbeiten wir daran, unsere Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht weiter zu vertiefen, vor allem in der wichtigen Frage der Bildung junger Menschen“, so Mitterbauer. Österreichische Investitionen in den USA sichern rund 62.000 Arbeitsplätze, US-Investitionen rund 17.000 Arbeitsplätze in Österreich (2020). Von den 800 österreichischen Unternehmen, die in den USA präsent sind, sind rund 250 in der Produktion tätig.

Die Erklärung zur Lehrlingsausbildung zwischen den USA und Österreich wurde am 13. April 2022 abgeschlossen und sieht eine vertiefte Zusammenarbeit im Bereich der Lehrlingsausbildung vor. Die USA wollen in den nächsten fünf Jahren mehr als 3,5 Milliarden Dollar in dieses Programm (National Apprenticeship Act 2021) investieren. „Aus unserer Sicht ist das ein wichtiger Schritt, um die Ausbildung von Fachkräften international zu stärken, wovon auch die in den USA ansässigen Unternehmen aus Österreich profitieren werden – so zählen österreichische Firmen zu den wichtigsten Lehrausbildungsanbietern“, so Mitterbauer.

Eine Ausbildung in der Industrie bietet viele Chancen für junge Menschen. Die Stärken sind die international hoch angesehene praxisnahe Berufsausbildung mit hervorragenden Berufs- und Karrierechancen. Österreich ist damit ein Vorzeigemodell in der Lehrlingsausbildung. Der Bedarf an Lehrlingen in der Wirtschaft ist hoch und daher ist es von großer Bedeutung, die Lehre in Österreich noch attraktiver zu machen. Dazu schlägt die IV u.a. eine frühere MINT-Orientierung im Bildungssystem, die mittlere Reife als standardisierten Abschluss mit 14 Jahren und eine Ausweitung der Angebote zur „Lehre mit Matura“ oder „Lehre nach der Matura“ vor.

Rückfragen & Kontakt:
Industriellenvereinigung
Marlena Mayer
Pressesprecherin
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marlena.mayer@iv.at

 

Quelle: APA/OTS

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