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Abschaffung des Nacht-60ers: Zeitgemäße Regelungen längst überfällig

WKÖ-Klacska: Derzeitige Geschwindigkeitsbegrenzung für Lkw widerspricht Umweltschutz-Gedanken – Anhebung auf 80 km/h erhöht Verkehrssicherheit

Die Ankündigung von Bundesminister Norbert Hofer, die generelle Geschwindigkeitsbeschränkung für Lkw in der Nacht von 60 km/h auf 70 km/h erhöhen zu wollen, sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Er fordert aber gleichzeitig die Erhöhung auf 80km/h.

 „Faktum ist: Die Abschaffung der generellen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h für Lkw über 7,5 Tonnen von 22 bis 5 Uhr bringt sogar Vorteile für den Umweltschutz und die Verkehrssicherheit und auch keine Verschlechterung beim Lärmschutz“, so Klacska.

 Geschwindigkeits-Unterschied zwischen Pkw und Lkw zu hoch

 „Gerade bei Dunkelheit ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Lkw auf 60 km/h aufgrund des hohen Geschwindigkeitsunterschieds zwischen Pkw und Lkw nahezu fahrlässig“, erläutert Klacska. Dementsprechend hat auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit festgestellt, dass eine Erhöhung der Geschwindigkeit für Lkw in der Nacht die Unfallrate deutlich senken würde.

 Geringste Emissionswerte bei 80km/h

 „Die geringsten Emissionswerte weisen Lkw bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf, da die Motoren und Abrollgeräusche auf dieses Tempo optimiert sind“, so Klacska. Eine Studie des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik der TU Graz belegt, dass die lokalen Schadstoffemissionen auf Autobahnen durch eine Geschwindigkeit von 60 km/h im Vergleich zur Lkw-Durchschnittsgeschwindigkeit ansteigen. Bei modernen Fahrzeugen ab der Emissionsklasse Euro IV entstehen bei Tempo 60 um 17% bis 63% höhere NOx-Emissionen. Ähnlich hohe Anstiege sind bei CO zu beobachten.

 „Nur lärmarme Lkw dürfen in der Nacht fahren“, erinnert Klacska. „Zusätzlich hat die Asfinag in den letzten Jahren über ein halbe Milliarde Euro in Lärmschutz investiert. Der Gesamtbestand an Lärmschutzeinrichtungen auf dem österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßennetz beträgt derzeit bereits 1.336 km – so viel wie in kaum einem anderen europäischen Land. Zudem zahlen Lkw und Busse seit 2017 externe Kosten für Lärm als Teil der Maut. „Niemand in unserer Branche hat noch Verständnis dafür, dass er trotz modernster Fahrzeuge immer mehr zur Kassa gebeten wird und gleichzeitig immer weniger fahren darf“, sagt Kacska.

 Fakten sprechen für sich

 Die Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Nacht treffen übrigens hauptsächlich die innerösterreichischen Versorgungsfahrten, weil der Großteil der Transitfahrten durch Österreich am Tag stattfindet. „Als Vertreter der österreichischen Verkehrswirtschaft appelliere ich, die Fakten für sich sprechen zu lassen und generell Tempo 80 für Lkw zuzulassen“, so Klacska abschließend. (PWK019/DFS)

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