Auch die Hupac ist mit einer Stagnation konfrontiert
Hupac hat erneut ihr jährliches Intermodal Forum in Lugano durchgeführt. Mehr als 200 Gäste aus rund 15 europäischen Ländern und zahlreiche hochkarätige Referenten vertraten Verlader, Logistikdienstleister, KV-Operateure, Terminals, Bahnbetreiber, Politik und Institutionen.
Ziel der Veranstaltung war es, die Anforderungen an den intermodalen Verkehr im aktuellen Kontext der globalen Instabilität zu beleuchten. Besonderes Augenmerk wurde auf Investitionen in die Infrastruktur, die Leistungsfähigkeit der Transportdienstleistungen und die internationale Integration im Zusammenhang mit den europäischen Klimazielen gelegt.
Die Highlights aus der Rede von Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe:
„Der Kombinierte Verkehr ist derzeit mit einer Stagnation konfrontiert. Wie viele andere im intermodalen Sektor wächst auch Hupac nicht wie erwartet, und in einigen Fällen sind wir nicht in der Lage, die hohe Qualität und Zuverlässigkeit zu bieten, die unsere Kunden zu Recht erwarten.“
Dies sei nicht der erste kritische Moment in der 60-jährigen Geschichte. Allerdings sehe man sich mit einer noch nie dagewesenen Zahl negativer externer Faktoren konfrontiert:
- Energieintensive Branchen wie die Stahl-, Chemie- und Papierindustrie stehen wegen der hohen Energiekosten in Europa unter Druck. Der Rückgang dieser schienenaffinen Transporte führt zu einer Verringerung der Grundlast des Kombinierten Verkehrs mit negativen Folgen für das gesamte Netz.
- Ein zweiter Faktor sind die hohen Energie- und Bahnkosten infolge des Krieges in der Ukraine.
- Ein dritter Faktor ist die kritische Situation auf dem Schienennetz mit Engpässen und Baustellen, vor allem in Deutschland.
- Der vierte Faktor ist die daraus resultierende sinkende Qualität der Eisenbahndienstleistungen, die international große Auswirkungen hat.
- Und schließlich herrscht ein starker Wettbewerbsdruck durch den Straßentransport.
Zur Entspannung der Situation brauche es ein solides und zuverlässiges Schienennetz. Deshalb werde sich die Hupac weiterhin für die Stabilität des Nord-Süd-Korridors als Voraussetzung für die Verkehrsverlagerung einsetzen. Man unterstütze zum Beispiel eine redundante Strecke über Frankreich, um den Engpass im Rheintal zu überwinden, sagte Michail Stahlhut.
Im November 2022 wurde das Terminal in Brwinów bei Warschau in Betrieb genommen. Mit der Modernisierung des Terminals Novara CIM und dem Bau der Terminals Milano Smistamento und Piacenza gemeinsam mit RFI wird Hupac bald über neue relevante Terminalkapazitäten verfügen.
Quelle: OEVZ