Baltic Rail: Kräftiges Wachstum in 2024
Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen hat der intermodale Containerspezialist Baltic Rail im Jahr 2024 ein deutliches Wachstum des TEU-Aufkommens um 40,6 Prozent verzeichnet. Obwohl das Geschäft in besonderem Maße von der fragilen Sicherheitslage im Roten Meer betroffen ist, hielt dieser Umstand das Unternehmen nicht davon ab, zu expandieren.
„Wir haben aufgrund der Suezkrise eine schwierige Zeit hinter uns“, sagt Stephen Archer, CEO von Baltic Rail, gegenüber dem Bahn-Infoportal RailFreight.com. Das Unternehmen bietet intermodale Transportdienstleistungen für Container an, insbesondere auf dem Korridor Ostsee-Adria.
Das Nischenprodukt betrifft schnelle Verbindungen aus Asien, einschließlich chinesischer, koreanischer und japanischer Verkehre. Die Fracht aus dieser Region wird auf dem Seeweg in die Adria verschifft und im Hafen von Koper entladen. Von dort führt Baltic Rail drei Züge pro Woche weiter zu Zielen in Zentral- und Osteuropa.
„Wir haben ein neues Terminal im ungarischen Székesfehérvár in Betrieb genommen. Das ist einer der Gründe, warum unser Volumen gestiegen ist“, erklärt Stephen Archer. Das Terminal wird in Zusammenarbeit mit CMA CGM für den Fernostverkehr genutzt.
Gleichzeitig unterstützt das polnische Terminal von Baltic Rail in der Nähe von Kattowitz die von Loconi International betriebenen Verbindungen nach Danzig und Gdynia. „Wir hatten diese Strecke in den letzten Jahren nicht bedient. Es ist großartig zu sehen, dass der gesamte Korridor jetzt wieder funktioniert“, freut sich der CEO.
Der Verkehr auf dem Mittleren Korridor könnte ebenfalls ein Faktor für das Volumenwachstum sein. Baltic Rail hat im Jahr 2024 einige Sendungen über diese Route geführt, aber die Frage bleibt offen, ob es sich dabei um neues Aufkommen oder Umleitungsverkehre handelt, rätselt Stephen Archer.
„Einige Exporteure wollen ihre Produkte von Polen nach Koper und von dort nach Poti in Georgien schicken. Sie wollen nach China exportieren aber nicht durch Russland fahren. Da es ein Handelsungleichgewicht zwischen China und Europa besteht, gibt es immer freie Kapazitäten in östlicher Richtung“, so der CEO von Baltic Rail.
Kann Baltic Rail den Wachstumstrend auch heuer fortsetzen? Stephen Archer glaubt ja. „Wir hatten einen vernünftigen Start, was den Korridor zur Adria betrifft“, sagt er. „Wir sind zuversichtlich, dass der Waffenstillstand in Gaza die Spannungen im Roten Meer verringert und sich der Suezverkehr wieder normalisiert“.
www.balticrail.com
Quelle: OEVZ