„Dilemma der letzten Meile“: Die Tradeworld zeigt Konzepte und Lösungen auf

Das Paketvolumen explodiert durch den florierenden Online-Handel. Paketdienstleister und Logistiker stehen in Zukunft immer mehr vor der entscheidenden Frage, wie die Branche die steigende Paketflut noch bewerkstelligen soll. Experten haben sich hierzu handfeste Gedanken gemacht und werden hierzu Konzepte auf der LogiMAT 2018 vorstellen.

Wer die letzten Meldungen aus der Logistik-Welt aktiv verfolgt hat, wird in der letzten Zeit besonders über ein Thema gestolpert sein – wie sollen die KEP-Dienstleister das steigende Zustellaufkommen durch den steigenden Online-Handel in Zukunft bewältigen? Im Zuge dessen tauchte im letzten Weihnachtsgeschäft sogar mehrfach das Wort „Versandmengenbegrenzung“ auf. Dass diese Zustände künftig nicht so bleiben dürfen und sich dringlich etwas ändern muss, dürfte klar sein.

Um den gestiegenen Kundenwünschen sowie Anforderungen der Händler noch entsprechen zu können, werden auf der LogiMAT 2018 Konzepte und Lösungen diskutiert, um diese Herausforderung in Zukunft zu meistern. Dabei wird vor allem die Zusammenarbeit zwischen Handel und Logistik in den Fokus gerückt.

„Es bedarf ganzheitlicher Lieferlösungen“
Wie eine KEP-Studie von paketchef.de, einem Spinoff der Deutschen Telekom, aufzeigt, wird für das Jahr 2021 ein Sendungsvolumen von über vier Milliarden Paketen prognostiziert. Die Lieferrate wird sich damit in den kommenden fünf bis zehn Jahren verdoppeln. Die Händler bieten mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Lieferoptionen an. Hierzu zählen zum Beispiel die Zustellung im Kofferraum, Paketboxen an der Haustür oder auch Paketshops sowie Packstationen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Kunden noch immer die direkte Zustellung an der Haustür bevorzugen. Da die Empfänger jedoch immer seltener zu Hause anzutreffen sind, werden immer mehr Paketen in den Paketshops der KEP-Dienstleister zu Abholung abgegeben. Die Zustellung läuft also in vielen Fällen zum Leidwesen der Zusteller alles andere als optimal ab. Es müssen demnach neue Konzepte entwickelt sowie in den Köpfen der Menschen ankommen.

Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin des LogiMAT-Veranstalters EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH, München sagt dazu: „Letzte-Meile-Konzepten“ ist noch lange nicht gelöst. „Es bedarf ganzheitlicher Lieferlösungen und technischer Innovationen für die letzte Meile, um insbesondere die veraltete und ineffiziente städtische Logistik fit für die Zukunft zu machen. Hier erleben wir ein weiteres Dilemma: Konsumenten sehen Drohnen, Zustellroboter und Kofferraumbelieferung mehrheitlich kritisch.“ Und Andreas Schumann, Vorsitzender des Bundesverbandes der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. (BdKEP) kann dies nur bestätigen: „Neue zukunftsfähige Strategien wie dezentrale mittelständische Zustellnetzwerke, gemeinsam genutzte Plattformen, Nutzung offener Standards, Konsolidierung von Mengen und Vernetzung mit Dritten bringen Lösungen für die Zukunft. Die schrittweise Optimierung der letzten Meile traditionell arbeitender Paketdienste wird nicht ausreichen, den Anforderungen des Onlinehandels gerecht zu werden. Die TradeWorld bietet die Plattform, diese Entwicklungen und Konzepte zu diskutieren und die Stakeholder zusammen zu führen.“

Die Welt braucht neue Zustellkonzepte
Die Zustellbranche ist gezwungen, sich in den kommenden zehn Jahren neu zu erfinden. Dabei dürfen drei hauptsächliche Fragen nicht auf der Strecke bleiben, die da heißen: Wie werden wir unsere Umweltbelastung verringern? Wie können wir die Margen der KEP-Dienstleister verbessern? Wie können wir die Zustelloptionen der Händler in ein besseres Licht rücken?

Die LogiMAT/Tradeworld 2018 wird unter diesen Gesichtspunkten zukunftsfähige Mittel und Wege aufzeigen, wie diese Problematiken in Zukunft gelöst werden können. Dabei geht es vor allem um Konsolidierungsmaßnahmen der KEP-Dienstleister, um die Produktivität dieser Unternehmen sowie die Belastungen für den Verkehr und die Umwelt zu reduzieren. Im Zuge der gesteigerten Produktivität soll es in Zukunft für die Paketdienste auch möglich sein, die Zusteller ohne Verluste fair zu entlohnen. Die Unternehmen als auch Logistiker können somit auf der LogiMAT live erleben, wie die letzte Meile konkret aussehen kann.

Über die TradeWorld / LogiMAT:
Die TradeWorld ist Teil der 16. LogiMAT – Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement. Auf der Veranstaltung erhalten handelsaffine Fachbesucher aller Branchen Lösungen und Dienstleistungen für die Digitalisierung, Optimierung und Vernetzung ihrer Handelsprozesse, um am prosperierenden Online-Handel teilhaben zu können. Neben der Fläche rund um das TradeWorld-Fachforum präsentieren auch zahlreiche Aussteller in den weiteren Messehallen intralogistische Produkte und Systeme für den reibungslosen Ablauf von digitalisierten Handelsaktivitäten, wie beispielsweise Kommissionierung, Fördertechnik, Verpackung, Kennzeichnung oder IT-Vernetzung. Insgesamt zeigen mehr als 1.500 LogiMAT-Aussteller vom 13. bis 15. März in Stuttgart „Intralogistik aus erster Hand: Digital – Vernetzt – Innovativ“.

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