Freie Fahrt für Oberleitungs-Lkw: Spedition Bode nimmt an Pilotprojekt teil

Spedition Bode: Oberleitungs-LKWDie zu den führenden norddeutschen Logistik-Mittelständlern gehörende Spedition Bode GmbH & Co. KG wird sich Ende 2018 mit bis zu fünf Fahrzeugen an einem Praxistext von Elektro-Lkw in Schleswig-Holstein beteiligen. Eingesetzt werden sollen diese auf einer sechs Kilometer langen, beidseitig mit Oberleitungen versehenen Teststrecke auf der A 1 zwischen Reinfeld und dem Kreuz Lübeck.

Ziel der Aktion ist laut Geschäftsführer Kai-Jörg Bode,  den Straßen- und Schienentransport bis nach Stockholm zukünftig vollkommen elektrisch durchzuführen. Der Logistikanbieter sei unter anderen für die Supermarktkette Lidl unterwegs, der seine schwedischen und finnischen Filialen über die Drehscheibe Lübeck beliefere und den geplanten Feldversuch von Anfang an positiv begleitet und tatkräftig unterstützt habe.

Das Bundesumweltministerium fördert das vier Jahre laufende Pilotprojekt mit rund 14 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Erneuerbar Mobil“. Den entsprechenden Bescheid übergab Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium, in Reinfeld an Ministerpräsident Torsten Albig. Flasbarth: „Oberleitungs-Lkw sind eine besonders effiziente Lösung auf dem Weg zu einem klimaneutralen Güterverkehr. Denn wir haben gerade in Schleswig-Holstein zwar viele erneuerbare Energien, müssen aber trotzdem sparsam mit ihnen umgehen, da wir sie in allen Sektoren benötigen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Wir haben Oberleitungs-Lkw auf einer nicht öffentlichen Teststrecke bereits seit mehreren Jahren erprobt. Jetzt ist die Technologie reif für einen Versuch unter realen Bedingungen. Auf der Autobahn und eingebunden in die Logistikketten.“

„Ich bin sehr stolz, dass wir bei den Oberleitungs-Lkw in Schleswig-Holstein deutschlandweit zu den Pionieren gehören. Dieses Geld ist eine Investition in die Zukunft, die sich lohnen wird“, betonte Albig. Der emissionsarme Elektro-Lkw habe einen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent und sei damit ungefähr doppelt so effizient wie ein herkömmlicher Lkw. Güterverkehr, Mobilität und Umwelt könnten so zukünftig besser vereinbart werden. Bei der neuen Technik reiche es dabei aus, einzelne Abschnitte der Autobahn zu elektrifizieren, zwischen denen dann mit Strom aus dem Akku gefahren werden könne.

Die Strecke zwischen Logistik-Zentrum und Lübecker Hafen hat eine Länge von insgesamt rund 25 Kilometern und verläuft zu großen Teilen über die täglich von 9.000 Lkw frequentierten A 1 zwischen Hamburg und Lübeck.

Ziel ist es, die Lkw-Umläufe von insgesamt 50 Kilometern künftig rein elektrisch zu fahren. Dazu muss die Batterie während der Fahrt an der zweimal sechs Kilometer Oberleitung genügend Energie für die restlichen 38 Kilometer aufnehmen. Um eine entsprechende Zuverlässigkeit bei der Transportdurchführung sicherzustellen, werden laut Bundesumweltministerium in der Anfangsphase auch zwei O-Lkw ohne diese Nachlademöglichkeit am Feldversuch teilnehmen. Diese fahren dann die ingesamt zwöfl Kilometer an der Oberleitung elektrisch, den Rest mit Dieselmotor.

Nach Übergabe des Förderbescheides an Schleswig-Holstein erfolgt die konkrete Planung der Oberleitungsstruktur und das Einholen der notwendigen Genehmigungen. Anschließend wird der Aufbau der Oberleitungsinfrastruktur europaweit ausgeschrieben.

Als Projektantragsteller kooperiert das Kieler Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel, wo der „E-Highway“ auch geplant wird. Weitere Projektpartner sind neben der Spedition Bode die TU Dresden (Zitat Prof. Arnd Stephan: „Nicht gegen, sondern mit dem Strom fahren“), Stadtwerke Lübeck, die Lübecker Hafengesellschaft LHG sowie Nutzfahrzeughersteller.

Quelle + Bildquelle: Spedition Bode

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