Grüne Logistik ist das Zukunftsthema
Am Montag dieser Woche hat sich eine Delegation des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) unter Leitung seines Präsidenten Mathias Krage mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer in Berlin getroffen. Während des Spitzengesprächs stimmten die Teilnehmer darin überein, dass sämtliche Prognosen über das Güterverkehrswachstum bis zum Jahre 2025 von mindestens 70 bis 80 Prozent aufrechtzuerhalten sind. Die einzigen geeigneten Lösungen, um dieser Herausforderung zu begegnen, auch darin waren sich alle einig, sind Ko-Modalität und Grüne Logistik. Der DSLV, der bereits seit Jahren das Thema "Grüne Logistik" verfolgt und Anfang 2010 eine Studie dazu herausgegeben hat, setzt sich insbesondere für die europaweite Standardisierung der Co² – Bilanzierung ein und sicherte dem Verkehrsminister seine Unterstützung in der weltweiten Umsetzung grüner Logistikkonzepte zu. Zur Reduzierung von Co² – Emissionen zählt auch die Verringerung von Lkw-Fahrten durch eine maßvolle Verlängerung der Fahrzeugkombinationen. Minister Ramsauer begrüßte in dem Zusammenhang die Gründung der Initiative für innovative Nutzfahrzeugkonzepte und bekräftigte nochmals, an dem eingeschlagenen Kurs für die im kommenden Jahr geplanten Feldversuche für Lang-Lkw festzuhalten. Das deutsche Logistik-Know-how im Ausland zu vermarkten, zählt zu den weiteren gewerbepolitischen Schwerpunkten des DSLV. Verkehrsminister Ramsauer lobte dabei insbesondere den Vorstoß des DSLV, gemeinsam mit Vertretern von Logistikunternehmen einen Verein zu gründen, in dem die privatwirtschaftliche und finanzielle Unterstützung zur Vermarktung des Logistikstandortes Deutschland gebündelt werden und der die Bundesregierung in der Standortvermarktung unterstützen wird. Weiteres Thema der Diskussion war die Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene. Warum hier gute Absichten oft nicht umgesetzt werden, erklärte DSLV Präsident Mathias Krage an mehreren Beispielen: "Es fehlen Netze und kombiverkehrstaugliche Schnittstellen. Allein dass nach über zehn Jahren die Lehrter Schnellumschlagsanlage immer noch nicht realisiert wurde, macht bis auf weiteres einen bezahlbaren Kombiverkehr in Niedersachsen unmöglich." Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des DSLV, ergänzte, dass bis heute ein europaweites Konzept für Netze und Schnittstellen fehle: "Man muss in der EU darauf dringen, dass die einzelnen Länder ihre Aufgaben in punkto Zubringeranschlüsse erfüllen." Dr. Gregor Schild, Hauptgeschäftsführer des DSLV, wies abschließend noch auf den drohenden Fahrermangel im Speditionsgewerbe hin. Dort werde mittelfristig eine ganze Generation an Lkw-Fahrern fehlen. Verkehrsminister Ramsauer sieht deshalb das Thema Aus- und Weiterbildung von besonderer Brisanz. Er unterstrich in diesem Zusammenhang wie wichtig es sei, dass die Harmonisierungsmittel, die unter anderem das Förderprogramm Aus- und Weiterbildung speisen, vollständig zur Ausschüttung kommen. |