GW und Post stellen die Jungspediteurinnen 2024
Im neu adaptierten „Trompeten-Saal“ der Post am Rochus fand am 21. November 2024 die feierliche Verleihung des Titels „Jungspediteure des Jahres“ statt. Mit ihren innovativen Projekten für potentielle Kunden- oder Branchenlösungen überzeugten drei Gewinnerinnen eine 11-köpfige Jury, bestehend aus Zentralverbandsmitgliedern sowie Univ. Prof. Dr. Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der WU und FH-Prof. Mag. Dr. Oliver Schauer, MBA, vom Logistikum Steyr.
Platz 1 belegte Laura Hunner (26, Gebrüder Weiss) mit dem Konzept für „SkillNet“ – eine App für digitalisierte Lehrlingsausbildung. Die zweitplatzierte Anna Schinninger (23, Gebrüder Weiss) überzeugte mit Digitalisierungs- und Automatisierungsvorschlägen zur Erleichterung des Speditionsalltags. Platz 3 erreichte Milica Radojkovicova (27, Österreichische Post) mit dem Projekt WANT zur weiteren Internationalisierung des Online-Versandhandels. Die Siegerinnen erhielten Preisgelder in Höhe von 3.000, 2.000 und 1.000 EUR.
Die Förderung des Logistiknachwuchses sei angesichts des vorherrschenden Mangels an interessierten jungen Leuten in der Branche von besonderer Bedeutung, betonte Zentralverband-Präsident Alexander Friesz in seiner kurzen Ansprache. Der Jungspediteurwettbewerb werde bereits seit 14 Jahren ausgetragen. Das Preisgeld (insgesamt 6.000 EUR) sei dabei nur ein Anreiz; viel wichtiger noch sei die Anerkennung und die Möglichkeit ein eigenes Projekt in die Tat umsetzen zu können, bekräftigte Laura Hunner.
Laura Hunner will mit ihrer Plattform „SkillNet“ die Lehrlingsausbildung digitalisieren, die heute noch überwiegend auf papierbasierten Unterlagen beruht und wenig Austausch zwischen Schule und Betrieb ermöglicht. Die App bietet einen zentralen digitalen Zugang zu allen relevanten Informationen. Auch Arbeitgeber haben jederzeit einen Überblick über die Leistungen der Auszubildenden, Schwachstellen können erkannt und Lehrlinge gezielter gefördert werden.
Anna Schinninger hat die Jury mit Vorschlägen für die Digitalisierung und Automatisierung täglicher Abläufe in der Speditionsbranche überzeugt. Über ihre „Power-App“ könnte beispielsweise ein Disponent einen Auftrag an das Tablet eines Hoffahrers senden, über die Erledigung sofort informiert werden und dann die weiteren Schritte veranlassen. So kann der gesamte Prozess bis zur vollständigen Entladung, Bestätigung des Lademittelscheins, Information des Frächters und automatische Archivierung der Dokumente über die App abgewickelt werden.
Mit dem von Milica Radojkovicova konzipierten Online-Service WANT besteht die Möglichkeit, auch Produkte von Internet-Versandhändlern zu beziehen, die sonst nicht nach Österreich liefern. Das erfolgt über eine zugewiesene deutsche Zustelladresse. Die Anmeldung für den Dienst soll kostenlos sein und die Bezahlung pro Sendung mit einem gewichts- und größenunabhängigen Pauschalpreis oder über ein Abo-Modell erfolgen. Da bestehende Logistikinfrastrukturen genutzt werden können, hält sich der Aufwand in Grenzen.
www.spediteure-logistik.at ; www.gw-world.com ; www.post.at
Quelle: OEVZ