Interne und externe Kommunikation von Unternehmen ist vielfältiger geworden


Kommunikationschefs vor neuen Aufgaben 

Die neuen Medien haben die Aufgaben der Kommunikationschefs verändert. Gefragt sind Tausendsassas, die mit jedem Medium vertraut sind. „Das Tempo ist rasant geworden durch die neuen Technologien.“ Ingrid Vogl, die Pressesprecherin der Stadtwerke Holding, hat in Sachen Presse und Kommunikation grosse Erfahrung. Seit sie 1974 begonnen hat, hat sich an den Anforderungen für Kommunikationsmanager einiges geändert. Neben der steigenden Rasanz steigt auch die Vielfalt: „Man sollte auf allen Klavieren gleichzeitig spielen, verschiedene Zielgruppen über unterschiedliche Medien ansprechen“, schildert Vogel.

Ekkehard Gerlich, Chef der Kölner Medienakademie, gibt ihr Recht. Die Medienakademie veranstaltet laufend Seminare für Kommunikationsmanager. „Das Umfeld wird sich auch in Zukunft durch neue Technologien deutlich wandeln. Das zieht eine Reihe von Implikationen nach sich.“ Eine Folge ist, dass durch den E-Mail-Verkehr die Fülle der Korrespondenz steigt und oft nicht mehr sachgerecht beantwortet werden kann. Umso wichtiger ist daher die Betreffzeile der E-Mails. „Auch der Konfrontationslevel steigt so, weil alles viel unumstösslicher klingt, als wenn es von Mund zu Mund gesagt wird.“

Ständige Information

Verändert hat sich auch die interne Kommunikation, sagt Barbara Hagen, Kommunikationschefin der Wiener Städtischen Versicherung. „Statt über die Hauspost läuft das jetzt über das Intranet.“ Reichte zudem früher in den meisten Betrieben die monatliche Mitarbeiterzeitung, um die Belegschaft zu informieren, will diese jetzt viel schneller am Laufenden gehalten werden.

Gestiegen ist auch der Bedarf an krisensicherer Kommunikation, weiss Gerlach. „Im Moment erleben wir eine wirtschaftliche Krise. Da sind die Anforderungen anders als in Blütezeiten.“ Kommunikationschefs müssen hier firm sein. Insgesamt sei die Rolle des Kommunikationsmanagers gestiegen, da dem Thema Kommunikation grössere Bedeutung beigemessen werde. So betreibe ein deutlich grösserer Teil der Unternehmensführung selbst Kommunikation. Natürlich steigen aber auch die Anforderungen an die angehenden Kommunikationsmanager. „Wer Communications betreibt, muss sämtliche wichtigen Wissensgebiete beherrschen. Er muss wissen, was eine Marke ist, wie man Krisenkommunikation betreibt, muss Marketing beherrschen und die Web- und Internetkommunikation auch“, empfiehlt Sonja Kölich, Pressesprecherin bei HP. Spezialisten, die nur auf einem Gebiet gut sind, sind nur selten gefragt.

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