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Logistik neu gedacht: wie disruptive Startups die alten Hasen verdrängen

Die Logistikbranche existiert, seitdem es den Handel gibt. Traditionell setzen sich Veränderungen in der Logistik eher zögerlich, denn im rasanten Tempo durch. Doch im Zuge der Digitalisierung ist nicht zu übersehen, dass die Innovationskraft disruptiver Geschäftskonzepte auch vor der alt-ehrwürdigen Logistikbranche nicht Halt macht.

Lernt der Meister bald vom Lehrling?
Bislang war es unbestritten so, dass der Meister dem Lehrling etwas beibringt. Der Lehrling legt die Prüfung ab, wird selber Meister und gibt seinerseits das gesammelte Wissen an den eigenen Azubi weiter. Doch dieses Lehrmodell ist seit jüngster Zeit überholt. Immer wieder zeigen junge Startups mit überraschenden Ansätzen, dass so manches etablierte Geschäftskonzept schon bald überflüssig sein wird.

Die gesamte Logistikkette stets im Blick – mit leistungsstarker Software ist das längst möglich.

Digitalisierung hat fassbare und unfassbar vorteilhafte Aspekte.
Die Digitalisierung bringt viele positive Entwicklungen mit sich. Sie hilft dabei die gesammelten Daten nutzbringend aufzubereiten, sorgt für eine Übersicht von vormals unübersichtlichen Sachverhalten und macht auch komplexe Geschäftsprozesse deutlich. Bestes Beispiel ist das leistungsstarke Cloud ERP-System lexbizz.

Mit der Software gelingt es, Geschäftsprozesse transparent zu gestalten und gleichzeitig zu rationalisieren. Damit bekommen Unternehmer ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich das Unternehmen erfolgreich führen und weiterentwickeln lässt. Sämtliche Unternehmensbereiche, die in der Vergangenheit in einzelne Abteilungen, teilweise an unterschiedlichen Standorten und mit in sich abgeschlossenen Teams geführt wurden, arbeiten nun alle zusammen mit gebündelter Kraft. Die Daten aus der Buchhaltung, aus der Warenwirtschaft und aus dem Projektcontrolling fließen genauso anschaulich in den Datenpool hinein Informationen aus der Produktion, dem Außendienst und E-Commerce. Die voll integrierten ERP-Module bieten die Möglichkeit, betriebswirtschaftliche Prozesse just-in-time abzubilden. Natürlich lässt sich der 360°-Überblick über die Firma sogar in die Hosentasche stecken, denn eine mobile App vervollständigt das Angebot. Das Ergebnis: Zeit- und Kosteneinsparung sowie Effizienzsteigerung verbunden mit Umsatzmaximierung und vernetzte Mitarbeiter an allen Standorten ermöglichen maximale Flexibilität und hohe Leistungsfähigkeit bei optimalem Kundenservice.

Angebote wie diese zeigen auf, dass die Digitalisierung in der alteingesessenen Logistikbranche für einen ordentlichen Innovationsschub sorgt. Hier lernt Alt bereits von Jung, das umgekehrte Lehr-Verhältnis ist also längst Realität. Das Umdenken bei Speditionen, in der Luftfracht, im Schienen- und Hafenverkehr ist im vollen Gange. Auch Urgesteinen der Logistik ist klar, dass Investitionen in neue Entwicklungen notwendig sind, um nicht in den nächsten Jahren abgehängt zu werden.

Neue Geschäftsfelder und innovative Konzepte in der Logistikbranche.
Die Boston Consulting GROUP hat eine Umfrage unter 500 Transport- und Logistikunternehmen gemacht. Sie fand heraus, dass die Firmen in erster Linie durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder ihre Marktanteile vergrößern. Werden neue Geschäfte aber nicht angemessen und zügig in bestehende Organisationsstrukturen eingepasst, gehen Synergien verloren und Einsparpotenziale bleiben liegen. Geschäftliches Wachstum ist nur dann nachhaltig, wenn es dauerhaft auf profitablen Füßen steht. Damit das gelingt geht kein Weg daran vorbei: Investitionen in innovative, optimierte Strukturen und Prozesse, die mithilfe der Digitalisierung konsequent fortentwickeln werden, sind unabdingbar. Andernfalls gelingt es nicht, das vorhandene Erfolgspotenzial in Umsatz und Gewinn umzumünzen. An dieser Stelle lohnt sich ein intensiver Blick auf die „Lehrlinge als Meister“, also auf junge und innovative Logistikunternehmen.

Schwerpunkt auf Zukunftsthemen.
Startups mit attraktivem Gewinnwachstum verfolgen ihre Geschäftsziele unter Berücksichtigung von Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Verstädterung, E-Commerce und Nachhaltigkeit. Diese Themen waren und sind bei den Kongressen in jüngster Vergangenheit stark vertreten. Wie schlagen sich diese Themen auf Startups in der Logistikbranche nieder? Eine Auswahl von frisch gegründeten Firmen soll die vielfältigen Ansätze zeigen.

Cargosteps.
Die Firma Cargosteps ermöglicht mit ihrer Software eine Sendungsverfolgung in Echtzeit, wobei alle Firmen, die mit einem Auftrag zu tun haben, mit derselben Track-and-Trace-Lösung arbeiten. Das bedeutet, dass jede Firma stets weiß, wo sich die Sendung befindet. Die Plattform bietet einen transparenten Überblick über den Prozess einer Sendung und sorgt für einen ununterbrochenen Informationsfluss. Damit fallen viele zeitraubende Telefonate und E-Mails flach. Unterm Strich spart das sehr viel Geld und kommt somit jeder einzelnen beteiligten Firma zugute.

Freighthub.
Freighthub hat sich auf die Fahnen geschrieben, die gesamte Supply Chain zu optimieren. Der Anbieter ermöglicht seinen Kunden Echtzeit-Angebote einzuholen, um schnellstmöglich die beste Offerte zu nutzen. Die Buchungen erfolgen online und Kunden sehen sofort den Gesamtpreis der gebuchten Leistungen. Sämtliche Dokumente sind online verfügbar, sodass die beteiligten Firmen und Personen gemeinsam auf einer Plattform zusammenarbeiten. Eine Sendungsverfolgung vom Anfang bis zum Ende ist jederzeit möglich. Auch hier steht der Einsparfaktor im Fokus. Die Firma nennt einen Wert von 30 % Kosteneinsparung für die Administration und 15 % für die Gesamttransportkosten.

Rio.
Rio gehört zum VW-Konzern und ist eine Tochter von MAN. Rio ist eine Plattform, auf der hersteller- und systemübergreifend gearbeitet wird. Vom Spediteur über den Fahrer, Versender und Empfänger bis hin zum Disponenten und Verlader sind über Rio alle Firmen und Personen miteinander in Kontakt. Rio ist offen für Telematik-Systeme verschiedene Anbieter, auch der Konkurrenz. Die Firma verfolgt das Ziel, da Informationsfluss schnell und unkompliziert zu machen. Das spart ebenfalls Zeit und Geld.

Im direkten Austausch lassen sich neue Ansätze griffig erklären. In vielen Betrieben gehört es bereits zur Firmenkultur, dass Mitarbeiter unabhängig von ihrer Berufserfahrung und Position ihre Ideen zum Wohle der Firma vorbringen.

Daten nicht ungenutzt lassen.
Die ganz großen Player wie Kühne + Nagel oder DB Schenker erkannt, dass digitale Prozesse der Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft sind. Auch kleine und mittelgroße Logistikfirmen sitzen aktuell auf einem Datenschatz, den es zu nutzen gilt. Auch wenn viele Logistikunternehmer es nicht mehr hören können, dass junge, innovative Unternehmen den etablierten Firmen vormachen, wie „es“ geht oder sogar durch disruptive Geschäftskonzepte alte Prozesse überflüssig machen, so bleibt doch eines zu bedenken:

Die Gefahr ist groß, dass genau diese Unternehmen, die Big Data zu nutzen wissen und in Zukunft eine umfassende Markttransparenz etablieren, den aktuellen Datenschatz wertlos machen. Bevor die eigene Umsatzrendite gegen Null tendiert und es für etablierte Logistikunternehmen zu spät ist, um von den jungen Wilden zu lernen, ist es dringend notwendig, Zeit und Geld in die Weiterentwicklung zu einem zukunftsfähigen Geschäftskonzepts zu stecken – vielleicht sogar in Kooperation mit findigen Köpfen, die Konzepte wie die von RIO, Cargosteps oder Freighthub kreiert haben.

Bilder: Gerd Altmann auf PixabayFree-Photos auf Pixabay  (CC0 Creative Commons)

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