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Pfandlösung für Österreich: Belastbare Zahlen- und Datengrundlagen schaffen

Die von der Wirtschaft veröffentlichte PET-Sammelquoten von mehr als 95% ohne Pfand können die Verantwortlichen vor Ort nicht nachvollziehen,“ so argeAWV-Präs. LAbg. Bgm. Anton KASSER

Anlässlich des Stakeholderdialogs zur Verpackungssammlung am 9. September 2020 im Klimaschutzministerium (BMK) fordern namhafte Abfallexperten ein, zuverlässige Datengrundlagen zu schaffen. „Die von Vertretern der Wirtschaft veröffentlichten Zahlen, dass bereits jetzt über 95 % der PET-Flaschen in drei Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Burgenland ohne Pfand gesammelt werden, können weder Vertreter der Fachwelt noch die Verantwortlichen vor Ort nachvollziehen,“ erklärt argeAWV-Präsident LAbg. Bgm. Anton KASSRER.

Die argeAWV-Mitglieder und Verantwortlichen der kommunalen Abfallverbände aus Vorarlberg, Tirol und Burgenland, Herbert Koschier, Dr. Alfred Egger und Johann Janisch halten fest: „Wir fordern von Interessensvertretern der Wirtschaft mehr Sachlichkeit und Transparenz ein. Die in den letzten Wochen kolportierten Zahlen der PET-Flaschensammelquoten von über 95% ohne Pfand weisen weder eine richtig zitierte Quelle noch eine nachvollziehbare Datengrundlage auf. Die österreichische Bevölkerung benötigt klare Signale für mehr Umweltschutz und zur Bekämpfung der Plastikplage. Nehmen wir die Emotionen raus und arbeiten mit transparenten Zahlen, Daten und Fakten.“

Ein Koautor der BMK-Studie über die „Möglichkeiten zur Umsetzung der EU-Vorgaben betreffend Getränkegebinde, Pfandsysteme und Mehrweg“, Ing. Mag. Walter Hauer erklärte dazu: „Die Fach- und Wirtschaftswelt braucht einen fachlichen Dialog auf Basis unstrittiger Zahlen. Wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit ist hierzu der Schlüssel“. Er betont, dass die von der Wirtschaft angeführten Zitate nicht richtig sind und die Daten nicht von den Autoren stammen.

Anton KASSER bekräftigt: „Die Bestimmung der Sammelquoten auf Bundeslandebene würde die Kenntnis über die regionalen PET-Verkaufszahlen aller Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte in Österreich erfordern. Die Müllanalysen der Bundesländer der Jahre 2018 und 2019 haben darüberhinaus nur die gemischte Leichtverpackung im Restmüll analysiert. Der Anteil an Kunststoffgetränkeverpackungen im Restmüll wurde nicht erhoben. Daher sind die in den Raum gestellten Sammelquoten und ihre regionale Zuordnung falsch und können für eine verantwortungsvolle Entscheidung nicht herangezogen werden.“

KASSER abschließend: „Versachlichen wir den Dialog. Stellen wir die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. So erreichen wir das Sammelziel 2029 von 90% für Getränkeplastikflaschen.“ Die kommunalen Abfallverbände Österreichs erwarten von einer Pfandlösung auf Getränkeverpackungen einen Rückgang der derzeitigen Litteringkosten von 120 Mio € auf 70 Mio. € oder um 40%. Das sind 50 Mio. € zukunftsträchtige Investitionen in eine saubere Umwelt im Sinne der Gemeinden und der Bevölkerung.“

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