Siemens rüstet Paris mit fahrerloser U-Bahn aus

Ab sofort verkehren auf der traditionsreichsten Linie der Pariser Metro die ersten Züge fahrerlos. Siemens rüstete hierfür die Linie 1 mit dem vollautomatischen Zugsicherungssystem vom Typ Trainguard MT CBTC aus. Die Metrolinie 1 der französischen Hauptstadt ist die traditionsreichste und zugleich am stärksten frequentierte Linie. Sie verbindet auf rund 17 Kilometern den Osten und Westen der Stadt und befördert bis zu 725.000 Fahrgäste täglich. „Unter rollendem Rad“ erfolgte die Installation der streckenseitigen Betriebsleittechnik und des kompletten Telekommunikationssystems. Auch die Umrüstung der Fahrzeuge sowie die Ausstattung der neuen Betriebsleitzentrale lag in den Händen der Bahnautomatisierungssparte von Siemens, die im November 2005 einen entsprechenden Auftrag der Pariser Verkehrsbetriebe (Régie Autonome des Transports Parisiens, RATP) erhielt. 
 
Insbesondere TouristInnen nutzen die Linie 1, um die entlang der Strecke gelegenen Sehenswürdigkeiten von Paris zu entdecken. Dazu gehören das Rathaus Hôtel de Ville, der
Louvre, der Place de la Concorde, die Champs-Élysée, der Triumpfbogen sowie das Hochhausviertel La Défense. „Das ist eine Weltpremiere für uns. Zum ersten Mal haben wir
schrittweise eine so wichtige und stark genutzte Nahverkehrsverbindung auf einen fahrerlosen Betrieb umgestellt, ohne den laufenden Metrobetrieb zu unterbrechen“, sagte Jochen Eickholt, CEO der Siemens-Geschäftseinheit Rail Automation. Mit dem gelieferten vollautomatischen System können eine dichtere Zugfolge und eine schnellere Fahrgastbeförderung realisiert werden als bei herkömmlichen fahrergeführten Systemen. Die Züge der Linie 1 können in einem Abstand von 85 Sekunden, statt wie bisher von 105 Sekunden, fahren. Die Taktfolge der Züge kann zudem an das jeweilige Fahrgastaufkommen angepasst werden. Dies ist insbesondere bei außergewöhnlichen Ereignissen, wie beispielsweise Sportveranstaltungen oder Messen, von Bedeutung. 
 
Zunächst betreibt RATP die Strecke im Mischbetrieb. Bis Anfang 2013 sollen alle 49 Fahrzeuge für den fahrerlosen Betrieb umgerüstet sein. Die Zugbewegungen werden von der Leitzentrale gesteuert, die ebenfalls von Siemens geliefert wurde. Für zusätzliche Sicherheit an allen 25 Stationen sorgen spezielle Türen an den Bahnsteigen.
 
Das fahrerlose Bahnsystem Trainguard MT CBTC ermöglicht einen besonders energieeffizienten und umweltfreundlichen Betrieb. Auch die Pariser Metrolinie 14 wurde mit diesem System ausgerüstet – seitdem können 15 Prozent Strom pro Jahr eingespart werden. Trainguard MT CBTC ist heute weltweit im Einsatz. Die Linie L in New York (USA), die Linie 9 in Barcelona (Spanien), die Line 4 in São Paulo (Brasilien) und die Linie 1 in Algier (Algerien) werden mit dem Siemens-System betrieben. Die Betreibergesellschaft BKV Zrt. bestellte Trainguard MT CBTC für die Linien 2 und 4 in Budapest (Ungarn).
 
Der Siemens-Sektor Infrastructure & Cities (München) mit rund 87.000 Mitarbeitern bietet nachhaltige Technologien für urbane Ballungsräume und deren Infrastrukturen. Dazu gehören integrierte Mobilitätslösungen, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Stromverteilung, Smart-Grid-Applikationen sowie Nieder- und Mittelspannungsprodukte. Der Sektor setzt sich aus den Divisionen Rail Systems, Mobility and Logistics, Low and Medium Voltage, Smart Grid, Building Technologies sowie der Osram AG zusammen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.siemens.com/infrastructure-cities 

Quelle: Siemens AG Österreich

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