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E-Mobilität auf der transport logistic 2017

besucher-auf-der-transport-logisticVon den Vorteilen der Elektromobilität kann die Transportbranche nur profitieren: E-Lkw fahren emissionsfrei, leise und verursachen niedrigere Betriebskosten als ihre mit Dieselkraftstoff angetriebenen Pendants. Angesichts der fortschreitenden Technik ist davon auszugehen, dass bereits auf der nächsten transport logistic, die von 9. bis 12. Mai 2017 auf dem Messegelände in München stattfindet, Modelle für verschiedenste Einsatzgebiete präsentiert werden.

Auch die Bundesregierung fördert die Elektromobilität. Zwar gilt die Kaufprämie derzeit nur für Fahrzeuge bis zu einem Anschaffungspreis von 60.000 Euro, doch vom versprochenen Ausbau der Ladeinfrastruktur, in den man 300 Millionen Euro investieren will, profitieren auch elektroangetriebene Lkw. Eines der Einsatzfelder für abgasarme Nutzfahrzeuge könnte die Citylogistik sein. Denn viele Innenstädte kämpfen gegen Lärm, Abgase und den Verkehrsinfarkt.

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund hat elektromobile urbane Wirtschaftsverkehre im Projekt „ELMO“ zwischen 2011 bis 2015 untersucht. Projektleiter Dr. Sebastian Stütz bewertet das Ergebnis: „Belieferungsverkehre sind in den laufenden Kosten – Fahrstrom versus Kraftstoff – deutlich günstiger“. Die Rede sei von 60 bis 65 Prozent Ersparnis. Vor allem, weil elektrische Antriebe wesentlich effizienter als Verbrennungsmotoren arbeiten und zudem Strom gegenüber Dieselkraftstoff mit weniger Steuern belegt ist. Die Fahrzeuge sind auch bei der Kraftfahrzeugsteuer begünstigt und werden bei der Mautberechnung mit keinerlei Kosten für Luftverschmutzung belegt.

Dennoch scheuen viele Transportunternehmen die hohen Anschaffungskosten. Denn Lkw mit Stromantrieb werden derzeit kaum von großen Herstellern produziert, sondern auf der Basis von Dieselfahrzeugen in Kleinserien umgebaut und elektrifiziert. Zusammen mit dem größten Kostenblock, der separaten Antriebsbatterie, bedeutet dies eine Investition im sechsstelligen Bereich. Entsprechend dünn ist derzeit auch noch das Servicenetz. Steigt die Nachfrage, könnte dies aber Anlass für die großen Automobilhersteller sein, erschwingliche Modelle in Serie zu fertigen, was wiederum die Nachfrage ankurbeln würde. „Ein klassisches Henne-Ei-Problem“, meint auch Stütz. „Sobald dieser Teufelskreis aufgebrochen ist, wird die Elektromobilität im Bereich Lkw einen Schub erleben.“ Hierzu könnten laut Stütz vor allem Fortschritte in der Batterietechnik beitragen, die sinkende Batteriekosten und wiederum günstigere Fahrzeuge ermöglichen. Derzeit beträgt die Reichweite eines 7,5-Tonners mit Elektroantrieb nach Untersuchungen des Fraunhofer IML noch keine 150 Kilometer und variiert stark, je nach Umgebungstemperatur.

Auf der kurzen Distanz, im Nah- und Regionalverkehr, setzen KEP-Dienste (Kurier, Express und Paketdienste) bereits seit langem erfolgreich Elektro-Kleintransporter ein. Hier wächst die Angebotspalette ständig und alle großen Automobilhersteller sind in diesem Segment vertreten.

Bei allen berechtigten Zweifeln und allen Problemen, die es beim Einsatz von Elektronutzfahrzeugen noch zu lösen gilt, bietet die Technik doch enorm viel Raum für neue Ideen und Visionen. Auch im Rahmenprogramm der transport logistic wird „Elektromobilität“ Thema sein: Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML befasst sich am Mittwoch, den 10. Mai, mit „Elektromobilität in der Logistik: Aktueller Stand, Potenziale, Hemmnisse und Trends“. Ebenfalls am Mittwoch diskutiert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen „Digitalisierung – Automatisierung – Elektromobilität. Wie kann die Schiene noch umweltfreundlicher und produktiver werden?“

Weitere Informationen zu diesen Vorträgen und zum Konferenzprogramm der transport logistic gibt es ab Dezember auch online unter www.transportlogistic.de/rahmenprogramm.html

Weitere Informationen gibt es unter www.transportlogistic.de

Quelle/Bildquelle: transportlogistic

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