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Jede Menge Stornos bei den Transportaufträgen

Den Unternehmen der österreichischen Transportlogistikbranche droht 2020 ein Umsatzrückgang in der Bandbreite von 20-30 Prozent. Diese Befürchtung äußerte Mag. Alexander Klacska, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bei der Präsentation einer Covid-19-Umfrage unter mehr als 700 Befragten. Hier die wichtigsten Punkte:

-) 91 Prozent der Unternehmen in der Bundessparte Transport und Verkehr (BSTV) geben an, dass sie aktuell bereits Umsatzrückgänge aufgrund von Covid-19 verzeichnen. Damit zählt Transport und Verkehr zu den besonders stark betroffenen Branchen.

-) Auch von der Stornierung von Aufträgen sind die Befragten aus der BSTV sehr stark betroffen, so geben drei Viertel der Unternehmen an, dass aktuell Aufträge storniert werden.

-) Jeweils die Hälfte der Unternehmen nennen die hohe Unsicherheit als auch die Reiseeinschränkungen als aktuelle Auswirkungen der Coronakrise.

-) Liquiditätsengpässe treffen bereits mehr als 40 Prozent der Transport- und Verkehrsunternehmen.

-) 31 Prozent der befragten Unternehmen müssen Personal abbauen, ein Fünftel sieht sich mit Quarantäne von MitarbeiterInnen konfrontiert.

-) Nur 3 Prozent der Befragten gaben im April an, dass sie noch keine Auswirkungen spüren.

Das hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Liquidität der Unternehmen und die Beschäftigtensituation: Mehr als 40 Prozent der Transport- und Verkehrsbetriebe haben bereits Liquiditätsengpässe und nahezu ein Drittel (31 Prozent) muss Personal abbauen. In einigen Bereichen, allen voran bei Taxi-, Autobus- und Seilbahnunternehmen sowie im Eisenbahnverkehr und in der Schifffahrt, schlägt sich dies auch massiv bei den Arbeitslosenzahlen nieder: Sie hatten in den Monaten März und April hier teilweise Steigerungsraten von mehr als 100 Prozent.

Die Umfrageergebnisse zeigen eindeutig, dass Kurzarbeit und Sicherung der Liquidität für die Betriebe derzeit prioritär sind. Drei Viertel der befragten Verkehrsunternehmen geben an, dass sie die Kurzarbeitsunterstützung in der aktuellen Situation als erforderlich ansehen. An zweiter Stelle liegen die Stundungen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, die einen wichtigen Beitrag leistet, um die Liquiditätsreserven der Unternehmen zu sichern. 59 Prozent der Unternehmen betonen die Bedeutung der Entschädigung für Umsatzausfall bei behördlich angeordneten Betriebsschließungen.

Über die Hälfte der Befragten schieben Investitionsprojekte in Folge der Krise auf. Etwa ein Drittel der Verkehrsunternehmen – deutlich mehr als in der Gesamtwirtschaft – streichen Investitionsprojekte. Knapp ein Viertel der Befragten setzt hingegen keine Maßnahmen im Bereich Investitionen.

Alexander Klacska fordert deshalb eine Neugestaltung der Lkw-Maut und Bus-Maut im Jahr 2021. Für ihn sind die Mauten gleichbedeutend mit Steuern und Standortkosten, aus deren Reduzierung die heimische Mobilitätswirtschaft einen nachhaltigen Nutzen ziehen würde. Außerdem empfiehlt er die Einführung von Stilllegungsprämien für alte Lkw und Busse als Maßnahme zur Förderung von Ersatzinvestitionen.

www.wko.at

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