Metalltechnische Industrie: positive Entwicklung 2018, verhaltene Prognose 2019

Anstieg der Produktion 2018 um rund 6 %, politische Krise bringt Stillstand für den Wirtschaftsstandort.

  • Produktionswert 2018 auf 39,2 Milliarden EUR gestiegen (+ 5,98 % im Vergleich zu 2017).
  • Exporte legten um 4,6 % zu, Exportquote liegt bei knapp 78 %.
  • Beschäftigung stieg auf über 135.800 Mitarbeiter (+ 3,2 %).
  • Auftragseingänge nur mehr um 2,6 % höher als im Vorjahr.
  • Konjunkturtest für 2019 zeigt deutlich geringe Wachstumserwartungen.
  • Internationale Risiken und Ende der Hochkonjunktur belasten Ausblick.
  • Regierungskrise und Neuwahlen bedeuten ein verlorenes Jahr für den Wirtschaftsstandort.

Für die Metalltechnische Industrie verlief das Jahr 2018 erfreulich. Die Produktion wuchs um rund 6 % auf 39,2 Milliarden Euro, preisbereinigt ergibt das ein Wachstum von knapp 4 %. Der Beschäftigtenstand erreichte einen Höchstwert von über 135.000 (+ 3,2 %) und die Exporte stiegen auf 34,7 Milliarden Euro (+ 4,6 %).

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Die gute allgemeine Konjunktur hat unsere Branche sehr unterstützt und nach wie vor treibt der Export unser Wachstum an. Wir verdienen 8 von 10 Euro auf den internationalen Märkten, der Schwerpunkt liegt dabei in den Ländern der Europäischen Union.“ Der wichtigste Exportmarkt ist nach wie vor Deutschland mit rund 10,2 Milliarden Euro (+ 3,8 % im Vergleich zu 2017). Knill: „Die engen Verflechtungen mit dem deutschen Markt sind Segen aber auch Fluch zugleich. Die Unsicherheiten in der deutschen Automobilindustrie schlagen sich direkt auf die Stimmungslage in unseren Betrieben nieder.“ Weitere Risiken liegen in den aktuellen internationalen Entwicklungen: der Brexit ist nach wie vor ungeklärt, der Handelsstreit USA-China belastet die Branche ebenso wie das ungeklärte Verhältnis zu Russland.

Stimmungslage in den Unternehmen verhalten.
Diese Situation spiegelt sich auch im aktuellen Branchenausblick für die Metalltechnische Industrie, basierend auf dem WIFO-Konjunkturtest von Mai 2018, wider. Die befragten Unternehmen sehen für die nächsten sechs Monate im Grunde eine Seitwärtsbewegung. 70 % der Betriebe erwarten weder Steigerungen noch Rückgänge, 16 % sehen eine bessere Geschäftslage, 14 % erwarten Rückgänge. Christian Knill: „Die Erwartungshaltung in den Betrieben ist verhalten. Die globalen Unsicherheiten und der Rückgang in den Wachstumsprognosen bringen eine gewisse Unsicherheit mit sich. Wir werden, wenn es gut läuft, auch 2019 vermutlich noch geringes Wachstum haben, es steht uns im Grunde aber eine Seitwärtsbewegung bevor.“

Politische Krise in Österreich belastet Standort.
Die aktuelle politische Krise in Österreich mit einer Übergangsregierung und Neuwahlen im Herbst bedeutet für die Industrie vor allem Stillstand. Christian Knill: „Die Metalltechnische Industrie ist Jobmotor und Rückgrat der heimischen Industrie. Der nun zu erwartende politische Stillstand in Österreich bis Ende des Jahres oder sogar darüber hinaus ist für den Standort ein echter Rückschlag. Die wichtigen Vorhaben der letzten Bundesregierung, etwa Steuersenkungen für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Unternehmen, sind nun in weite Ferne gerückt. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ist aber dringend nötig, zumal wir konjunkturell wieder schwächere Zeiten zu erwarten haben“.

Rückfragen & Kontakt:
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Geschäftsführer
+43 (0)5 90 900-3482
office@fmti.at
http://www.metalltechnischeindustrie.at

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