Nachhaltigkeit – nicht nur ein Wort
Die Geschichte des Traditionsunternehmens Gebrüder Weiss lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, ein exzellentes Beispiel für gelebte ökonomische Nachhaltigkeit. Doch auch die Umwelt und die Gesellschaft spielen in dem Familienbetrieb eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren ist das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus der Medien und damit auch auf die Agenda vieler Unternehmen gerückt, sogar in Zeiten der Wirtschaftskrise wurde hie und da über Verantwortung dem Umfeld gegenüber diskutiert. Bei der Gebrüder Weiss GmbH (GW) konnte man über den plötzlichen Rummel wohl eher milde lächeln, denn hier werden sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit bereits seit vielen Jahrzehnten intensiv gelebt. „Als Familienunternehmen hat man einfach das starke Gefühl, der zukünftigen Generation verpflichtet zu sein“, bringt es Prok. Dr. Peter Waldenberger, Prozessmanager Qualität und Sustainability bei GW, auf den Punkt. Deshalb habe man die Nachhaltigkeit als einen der vier Kernwerte des Unternehmens definiert: „Als großes Unternehmen trägt man Verantwortung für sein Umfeld.“ Viele Ansätze Von Basel aus führt GW etwa 2.000 Ladungen ins Ruhrgebiet sowie nach Norwegen und Schweden im Kombiverkehr durch, eine weitere Entlastung für die Umwelt. „Leider lassen sich Stückgutverkehre aufgrund der Laufzeit und der Infrastruktur noch nicht auf die Schiene verlagern“, bedauert Waldenberger. „Unser GW-interner Fuhrpark, das sind 255 Fahrzeuge in Europa, besteht im Fernverkehr aus EURO 5 oder EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehikels, Anm.) Fahrzeugen, um die Schadstoffbelastung zu minimieren. Wir versuchen auch, unseren Frächtern bei der Umstellung zu helfen. Zudem prüfen wir, ob durch den erweiterten Einsatz von Telematiklösungen eine Optimierung möglich ist“, erklärt er. Ein weiterer großer Brocken seien die Anlagen, hier habe GW eine Evaluierung bezüglich möglicher Einsparungen beim Energieverbrauch und Abfallmengen durchgeführt. „Wir führen eine interne Bewusstseinskampagne bei unseren Mitarbeitern durch. An jedem einzelnen Arbeitsplatz kann Energie eingespart werden“, ist Waldenberger überzeugt. Selbst auf den ersten Blick unwichtig erscheinende Dinge, wie der Ersatz von Druckern und Scannern durch Kombigeräte, bringe auf lange Sicht Vorteile. „Das Wichtigste ist, ein Umdenken in den Köpfen zu erreichen, dass jede Einsparung zählt. Wir verwenden auch Zeitschaltuhren, ab einer gewissen Uhrzeit wird in manchen Anlagen der Strom abgedreht.“ Derzeit ist das Unternehmen auf der Suche nach einem geeigneten CO2-Rechner, um einen Carbon-Footprint der Anlagen zu erstellen und diesen auch den Kunden für die Berechnung ihrer Transportleistung zur Verfügung zu stellen. Qualifizierungsmaßnahmen wie Öko-Driving-Kurse für alle Fahrer gehören schon zur Routine. Entscheidungsfaktor Preis Quelle: Logistik express Ausgabe 1/2010 |