Schnell, zuverlässig, umweltbewusst

Ob Rohstoffe, Nahrungsmittel oder Kleidung – Millionen Tonnen Fracht und Güter werden tagtäglich verpackt, versandt, verladen und umgeschlagen – Tendenz steigend. 

Um Schadensfälle zu vermeiden und die Waren pünktlich an ihren Bestimmungsort transportieren zu können, wenden sich viele Logistikunternehmen an spezialisierte IT-Dienstleister, die sie mit individuell angepassten Lösungen unterstützen. 

Damit Transporte über lange Strecken sicher und zuverlässig abgewickelt werden können, nutzen die Unternehmen entlang der Logistikkette zunehmend IT-Systeme. Doch nicht nur die pünktliche Lieferung intakter Waren ist entscheidend. Gleichzeitig können sich die Verantwortlichen der Diskussion über den Klimawandel nicht mehr entziehen: LKW, Bahn oder Schiff tragen ebenso zum Klimawandel bei wie die Emissionen der industriellen Betriebe. 

Herwig Schweng, bei Siemens IT Solutions and Services verantwortlich für Business Development and Sales Management im Segment Transportation & Logistics, macht deutlich, dass die IT auch hier einen entscheidenden Beitrag leisten kann: „Auch wenn IT-Dienstleister die Situation nicht direkt beeinflussen können, so tragen sie doch zum Umweltschutz bei: Durch IT-basiertes Flotten- und Routenmanagement sowie effizientes Dock & Yards-Management ist es zum Beispiel in Europa möglich, unnötige Standzeiten und Umwege zu vermeiden und somit die Umwelt direkt zu schonen. Grundsätzlich sind Lösungen für den intermodalen Transport, die die unterschiedlichen Verkehrsträger Straße, Schiene, Luft und Wasser und deren spezifische Vorzüge kombinieren, ein essenzieller und unverzichtbarer Bestandteil der künftigen Umweltschutzstrategie.“ 

Auf der richtigen Schiene
Für die Akteure im internationalen Schienenverkehr bietet beispielsweise das International Cargo Information System (ICIS) eine Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit erheblich zu erleichtern. Das integrierte Software-System kalkuliert neben dem Auftragsmanagement für jeden Betrieb die anteiligen Frachtkosten entlang der Lieferkette exakt. Dabei werden von der Fahrstrecke über Transportmittel und befördertes Gut bis hin zum Steuersatz und den jeweiligen Ein- und Ausfuhrbestimmungen sämtliche Parameter berücksichtigt. Die Lösung ermöglicht die Umstellung der Verfahren von Papier- auf elektronische Form und damit eine Effizienzsteigerung. Dass der Zoll die geladene Fracht dank elektronischer Frachtpapiere zielgerichtet und schneller überprüfen kann, ist ein weiterer Vorteil. 

Über ein besonderes IT-System verfügt auch der Transport- und Logistikdienstleister Railion. Das Unternehmen disponiert täglich etwa 3.000 Güterzüge und über 40.000 Wagen an rund 4.500 Gleisanschlüssen. Um den Einsatz der Güterwagen zu optimieren, nutzt der Dienstleister die Cargo Digitale Datenkommunikation (CDD). Bereits seit 2002 unterstützt die Lösung die Railion-Mitarbeiter in den Frachtgut-Bahnhöfen, beispielsweise beim Rangieren und bei der Zugvorbereitung. Wetterfeste mobile Endgeräte erfassen sämtliche Daten zeitnah und geben sie an die verarbeitenden Systeme weiter. Die Vorrichtungen sind via GSM/GPRS online mit den Applikationen im Host verbunden, zeigen alle relevanten Informationen an und halten konstante Wagen- und Triebfahrzeugdaten vor. Auf dieser Basis erfolgen Abgleiche mit der real vorgefundenen Situation sowie Wagen-, Zug- und Zugbildungsprüfungen. 

Verlustmeldungen vorbeugen
Gerade bei einer Transportzeit von mehreren Wochen ist es nicht leicht, ein stabiles End-to-End-Management und eine effiziente Abwicklung der Transporte sicherzustellen. Siemens IT Solutions and Services testet daher zusammen mit einem internationalen Firmenkonsortium ein Überwachungssystem, das die Container-Fracht von Schiffen lückenlos auf dem Meer verfolgt. 

Auf Basis der Technologien RFID, GSM und GPRS sollen Warenschwund, Manipulation oder der Verlust ganzer Container ausgeschlossen werden. Dafür ist im Inneren jeder Stahlbox ein RFID-Chip befestigt. Er funkt in bestimmten Abständen an eine an Bord befindliche GSM-Box den Zustand des Behälters – etwa Informationen über Temperatur oder Sauerstoffgehalt. Wird ein Container unbefugt geöffnet, sendet er ein Alarmsignal. Die GSM-Box leitet die Daten parallel sowohl an ein Kontrollsystem an Bord des Schiffes als auch an einen Satelliten. Dieser überträgt die Informationen an ein zweites Kontrollsystem an Land. Damit können alle Beteiligten jederzeit die aktuellen Frachtdaten abrufen und im Bedarfsfall sofort handeln. 

Sicher verschlossen
Bis heute verschließen Logistikunternehmen beladene Behälter oft mit Einwegplomben aus Kunststoff. Diese aber sind leicht zu manipulieren. Um die Waren während des Transports vor unerwünschten Einflüssen und Diebstahl zu schützen, hat Siemens IT Solutions and Services eine spezielle RFID-Plombe entwickelt. Diese speichert Informationen zum Zustand und zu Veränderungen von Containern, ihrer Waren und Gütern. 

Auf dem elektronischen Siegel ist auch hinterlegt, wer den Vorgang wann und wo bearbeitet hat. Ein zentrales IT-System speichert die gesammelten Daten. Ergänzt man die Plombe durch eine GPS-Ortungsbox, lässt sich darüber hinaus feststellen, wo, wann und ob sie unterwegs von einer befugten oder unbefugten Person geöffnet wurde. Durch diese Lösung müssen sowohl Speditionsmitarbeiter als auch Zollbeamte die Siegel nicht mehr manuell mit den Frachtpapieren abgleichen. „In Zeiten des intermodalen Transportwesens und steigender Kontrollen bietet RFID eine zuverlässige Alternative. Mit der Technologie spart man Kosten sowie Zeit beim Be- und Entladen von Lkw, Flugzeugen und Containern. Der Schutz vor Plagiaten ist ebenfalls um ein Vielfaches höher“, bekräftigt Herwig Schweng die Vorzüge der neuen Sicherheitsverschlüsse.

Quelle: MyLogistics 

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