Schweizer Unternehmen geben Gas bei der Digitalisierung

Die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Supply Chains, digitale Geschäftsmodelle in verschiedenen Branchen, und Automatisierungsansätze in der Logistik standen im Mittelpunkt  des 11. GS1 Forum Logistics & Supply Chain am 2. März in Baden.

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Ursula Schmeling

Welche Auswirkungen hat Industrie 4.0 auf Produktionsprozesse und Wertschöpfungsketten? Experten aus Beratung, Logistik, Supply Chain Management, IT und Unternehmensführung stellten über 300 Teilnehmern anlässlich des 11. GS1 Forum Logistics & Supply Chain am 2. März in Baden (Schweiz) praxiserprobte Konzepte und Lösungen vor.

E-Commerce und Omni-Channel-Strategien sind im Einzelhandel auf dem Vormarsch. Treiber ist Amazon, wie Forschungsergebnisse des Instituts für Handelsforschung GmbH, Köln, deutlich zeigen. Innovative IT- und Lieferlösungen wie MyDelivery können Kunden ein besseres, umsatzförderndes Einkaufserlebnis vermitteln. Mit Hilfe von Maschine Learning erhalten Kunden zielgenaue Empfehlungen. Services aus der Cloud können Kaufprozesse, aber auch Lieferketten und Produktion deutlich verbessern. Selbst im Spitalbereich bieten Automationstools wie RFID Effizienz steigernde Möglichkeiten. Und im Lebensmittelbereich können sie die Ressourcenverschwendung eindämmen.

Die meisten Branchen sind von einem optimalen Digitalisierungsgrad allerdings noch weit entfernt. Für KMU ermöglicht eine schrittweise Einführung von Standardisierungstools (Barcode, RFID) in der Wertschöpfungskette und Robotertechnik im Lagerbereich jedoch Fortschritte in die richtige Richtung, wie die Referenten anhand von diversen Praxisbeispielen aufzeigen konnten. Der Migros-Genossenschafts-Bund und die Schweizer Post stellten praxiserprobten Lösungen vor ebenso wie CHEP, Gilgen Logistics, IBM, Planzer Transport, SAP,  Swisslog usw.

Grossen Nachholbedarf sehen Experten im Bereich der sinnvollen, intelligenten Nutzung der vielen Daten, die heute über Kunden, Lieferanten etc. gesammelt werden. Des Weiteren hapert es noch an der Vernetzung der Informationsströme und der Echtzeitverwendung von Daten im Produktionsprozess. Auch bei der Rückverfolgbarkeit, nicht nur im Lebensmittelsektor, gibt es noch Optimierungsmöglichkeiten. Bestehende technische Lösungen werden, besonders von KMUs, noch längst nicht genügend ausgeschöpft.

Das elektronische Zeitalter ist eine grosse Herausforderung die Mitglieder der GS1, für Logistikleiter und Supply Chain Manager in der Schweiz. Die Digitalisierung revolutioniert Geschäftsmodelle und beschleunigen Prozesse.  Viele Unternehmen werden sich neu erfinden müssen, wenn sie in zehn Jahren noch erfolgreich wirtschaften wollen.

 

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