Spediteure pochen auf Förderung für umweltfreundliche Lkw
Seit März 2023 läuft in Österreich das Förderprogramm Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN), das Investitionen zur CO₂-Reduktion im Straßengüterverkehr finanziell unterstützt. Mittlerweile sind in 11 Ausschreibungsrunden über 420 Projektanträge eingereicht worden. Mehr als 5.000 Nutzfahrzeuge konnten bislang durch ENIN gefördert werden.
„Die hohe Nachfrage zeigt klar, dass dieses Programm ein funktionierendes Instrument zur Unterstützung klimarelevanter Investitionen ist“, stellt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik (ZV), fest. Er richtet deshalb den dringenden Appell an die neue Bundesregierung und insbesondere an den für den Güterverkehr zuständigen Minister Peter Hanke, ENIN über das Jahr 2025 hinaus fortzuführen und inhaltlich weiterzuentwickeln.
„Die Maßnahme ist ein wichtiges Instrument, um wirtschaftliche Anreize für Investitionen in nicht nur emissionsärmere, sondern auch emissionsfreie Fahrzeugtechnologien sowie die dazugehörige Infrastruktur zu schaffen. Nur so kann das von der Politik selbst gesetzte Ziel, bis 2040 im Verkehr CO₂-frei zu werden, auch nur annähernd erreicht werden“, erklärt Alexander Friesz.
Die aktuelle Unklarheit über die Fortführung des Programms gefährde jedoch das Ziel, Emissionen im Straßengüterverkehr wirksam zu senken. Da rund 70 Prozent des gesamten Güterverkehrs in Österreich auf der Straße ablaufen, sei eine adäquate Förderung zur Dekarbonisierung der Fahrzeuge unabdingbar, fordert der ZV-Präsident.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die technologieoffene Ausgestaltung der Fördermaßnahmen. Die Interessenvertretung weist darauf hin, dass alternative Antriebskonzepte wie HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) oder eFuels (synthetische Kraftstoffe) derzeit nicht förderfähig sind, obwohl sie bereits verfügbar wären und signifikante CO₂-Einsparungen möglich machen.
„Wenn das Ziel die effektive Reduktion von Treibhausgasemissionen ist, müssen alle verfügbaren, skalierbaren und ökologisch vertretbaren Technologien einbezogen werden“, verlangt ZV-Geschäftsführer Oliver Wagner. „Die Begrenzung auf einzelne Antriebskonzepte hemmt Innovationsdynamik und Umsetzungsbereitschaft – besonders im Schwerverkehr auf Langstrecken, wo batterieelektrische Lösungen weiterhin Nachteile wie zu lange Ladezeiten und zu hohes Eigengewicht aufweisen, von den hohen Kosten ganz zu schweigen.“
Quelle: OEVZ