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Mengen im UKV sinken um bis zu 30 Prozent

Lange Strecken mit großen Mengen sicher und ohne Grenzaufenthalt kontaktlos zu bewältigen, so lautet die Herausforderung für den Kombinierten Verkehr während der Corona‐Krise. Das System hat während der Krise funktioniert. Industrie und Handel wurden mit wichtigen Gütern versorgt.

Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage in Österreich sind die Auswirkungen in der Zwischenzeit jedoch auch im Kombinierten Verkehr deutlich spürbar geworden, wie CombiNet in einer Presseaussendung mitteilt. Um die Auslastung der Verkehrsträger sei es aktuell nicht gut bestellt, was ein Risiko für die Versorgungsketten für Österreichs Wirtschaft darstelle, wird darin festgehalten.

CombiNet  – Netzwerk Kombinierter Verkehr vertritt die Interessen der österreichischen KV‐Branche und hat gerade die Folgen der Corona-Sperre analysiert. Demnach verringert sich die Menge an zu transportierenden Ladeeinheiten im Kombinierten Verkehr von Woche zu Woche auf bis zu 30 Prozent weniger Volumen. Da nicht produziert werden konnte, ist in weiterer Folge auch die Auslastung der Züge stark rückläufig.

Der Umschlag in den Terminals Salzburg und Enns ist im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 25‐30 Prozent zurückgegangen, berichtet Otto Hawlicek, Geschäftsführer der beiden Standorte.  Auch  in  Linz  müssen  Rückgänge  in  ähnlicher Größenordnung  hingenommen  werden.  In  allen österreichischen  Terminals  fahren  weniger  Züge  als  gewohnt,  die  Auslastung der  Züge  ist  zurückgegangen. Terminals und Operatoren befürchten zudem eine im Mai einsetzende Unpaarigkeit der Verkehre.

Damit die Systeme im Kombinierten Verkehr weiterhin aufrechterhalten werden können fordert CombiNet staatliche Unterstützung und folgende konkrete Maßnahmen:

  • Neue, zusätzliche Fördermaßnahme für die gesamte KV‐Branche.
  • Fördermittel rasch und unbürokratisch zur Verfügung stellen.
  • Lenkungsmaßnahmen welche den Verkehrsträger Schiene und den kombinierten Verkehr stärken und zur Verlagerung auf diese umweltverträglichen Verkehrsarten beitragen.
  • Investitionen in den KV stimulierenzur Konjunkturbelebung im  Inland und der Sicherung nachhaltiger Arbeitsplätze in Österreich.

„Man muss sehr genau hinsehen und analysieren, was aktuell passiert“, meint DI Andreas Käfer, Obmann von CombiNet und Geschäftsführer von TRAFFIX Verkehrsplanung GmbH. „Die österreichische (Export‐)Wirtschaft hat auch in Corona‐Zeiten einen hohen Bedarf an
Transporten, während auf der anderen Seite beim österreichischen Handel (Sportartikel, Möbel, etc.) die Lagerhäuser gut bestückt sind, da aufgrund der Covid-19‐Maßnahmen weniger verkauft werden konnte. Das hat große Auswirkungen auf die Ertragssituation und damit auf die Leistungsfähigkeit der Verkehrsträger.“

Laut CombiNet muss man sich durchaus Sorgen machen, wenn noch weitere Containerstellplätze auf den Zügen frei bleiben. Operateure, die das volle Auslastungsrisiko der ungenützten Züge tragen, könnten an die Grenze ihrer Wirtschaftlichkeit kommen. Aus der aktuellen Situation resultierten zudem unzureichend ausgelastete Terminals und abgestellte Lkw für Einsätze im Container Trucking.

www.combinet.at

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