Timocom; 35 Prozent mehr Frachtangebote in Österreich
Die Frachtangebote innerhalb Österreichs lagen im zweiten Quartal 2025 um 35 Prozent höher als im Vorjahr. In den Monaten April und Juni gab es ein deutliches Plus (+47%, +75%). „Ab Mai war ein deutlicher Anstieg bei innerösterreichischen Transporten zu beobachten. Das Verhältnis von Fracht zu Laderaum stieg von einem ausgeglichenen Verhältnis von 50:50 im April bis Juni auf 65:35“, meldet das Timocom Transportbarometer.
Die von Auftraggebern angegebenen Frachtangebotspreise für Standardtransporte, z.B. mit einem Tautliner oder Curtainsider, liegen aufgrund der anhaltenden Nachfrage auf einem entsprechend hohen Niveau. Auf europaweiten Routen bewegten sie sich im wöchentlichen Durchschnitt zwischen 1,45 €/km und 1,66 €/km, innerhalb Deutschlands zwischen 1,68 €/km und 1,92 €/km.
Die angebotenen Frachtpreise auf innerösterreichischen Routen lagen in Q2 zwischen 1,93 €/km und 2,20 €/km, im Durchschnitt ca. 2,08 €/km. Die insgesamt höheren Kilometerpreise erklären sich durch die kürzeren Gesamtstrecken, bei denen neben der Anfahrt auch die Ladezeiten einen größeren Anteil ausmachen als bei Fernstrecken.
„Hinzu kommt die höhere Anzahl an Teilladungen im innerdeutschen und innerösterreichischen Verkehr“, erläutert Timocom-Experte Gunnar Gburek. „Zudem haben Auftragnehmer, die ihren Kunden GPS-Tracking und Live-Sendungsverfolgung als zusätzlichen Service anbieten, gute Chancen, höhere Transportpreise zu vereinbaren.“
Die Konjunkturerwartungen in den Mitgliedstaaten der europäischen Union nach dem Economic Sentiment Indicator (ESI) weisen für 2025 nur 11 Länder mit positiven Aussichten aus. Darunter Polen, Litauen, Spanien, Bulgarien, Zypern, Kroatien, Albanien, Griechenland, Malta, Montenegro und Portugal. In allen anderen Staaten wird eine stagnierende oder sogar negative wirtschaftliche Entwicklung erwartet. Deutschland, Österreich und Frankreich liegen im unteren Viertel, sogar weit unter dem Durchschnitt der Eurozone.
Trotzdem bleibt der Transportbedarf hoch, sodass über die Sommermonate nicht mit einer Entspannung am europäischen Transportmarkt zu rechnen ist. „Zwar wird der Frachtanteil im Transportbarometer erfahrungsgemäß bis einschließlich August unter 80 Prozent fallen. Wenn das Jahresendgeschäft im September startet, wird dieser Wert aber voraussichtlich wieder erreicht werden“, prognostiziert Gunnar Gburek.
Quelle: OEVZ





