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60 Jahre Global Express Austria, und noch jede Menge Dynamik!

Seit 1985 steht Rolf Hadolt als Geschäftsführer an der Spitze der Global Express Austria GmbH. Da wäre es durchaus verständlich, wenn er einen Rückzug aus der operativen Verantwortung in Erwägung ziehen würde. Schließlich hat das Leben noch anderes zu bieten als sechstägige Arbeitswochen und unzählige anstrengende Dienstreisen. Aber wahrscheinlich stünde die in der Gemeinde Kalsdorf bei Graz ansässige Unternehmensgruppe mit weiteren Standorten in Poggersdorf bei Klagenfurt, Wien, Maribor und Ljubljana heute ganz anders da, wenn sich ihr Chef darüber den Kopf zerbrechen würde. Noch dazu steht 2019 im Zeichen eines markanten Jubiläums. Seit der Firmengründung sind 60 Jahre vergangen, und in dieser Zeit hat sich viel getan.

Von 1959 bis in die späten 1980er Jahre war das Familienunternehmen Hadolt ein klassischer Transportdienstleister. Es lag an Rolf Hadolt, das zu verändern. Er tat das mit einer grundlegend anderen Strategie als sein Vater, der ihm freie Hand ließ. So entstand von 1993 an unter dem Namen Global Express Austria ein Unternehmen, das heute der führende Anbieter für den Overnight- und Express-Versand in Südösterreich ist. Rund 200 Mitarbeitende in Österreich – davon 170 Personen am Firmensitz im steirischen Kalsdorf – und 20 Beschäftigte in Slowenien bewegen etwa 450.000 Sendungen im Jahr. Dabei spannt sich der Bogen von Paketen über Paletten bis hin zu Teil- und Komplettladungen.

Man kann sagen, Rolf Hadolt hat einen „One Stop Shop“ für eilige Sendungen geschaffen. Was die von ihm erfolgreich umgesetzte Strategie von den Lösungen der in- und ausländischen Mitbewerber unterscheidet, ist die Vielfältigkeit. Während die Versender bei den anderen Anbietern in den meisten Fällen nur eine Systemlösung erhalten, können sie bei Global Express Austria aus einem breit gefächerten und an die jeweilige Sendungsstruktur angepassten Produktportfolio wählen. So bestehen im Segment Overnight Kooperationen mit GO! Express, Der Kurier und Ilonexs, denen im Geschäftsfeld „E-Commerce“ Partnerschaften zum Beispiel mit Ascendia und Sovereign gegenüberstehen. Hinzu kommen Kooperationen mit FedEx Express für den globalen Dokumenten- und Paketversand sowie mit DSV im Bereich der Stückgüter und Teilpartien.

Für all die genannten Unternehmen bekleidet Global Express Austria die Rolle als Partner für die Abwicklung der Ein- und Ausgangsfrachten in Südösterreich und teilweise im Großraum Wien, wobei dem Warenversand zu 80 Prozent Eigengeschäfte zugrunde liegen. „Auf Wunsch unterstützen wir die Kunden auch im Bereich der Lagerlogistik“, sagt Rolf Hadolt. Dafür bewirtschafte man in Kalsdorf ein Objekt mit 3000 m² Fläche. In der Gesamtbetrachtung hat seine Unternehmensgruppe in 2018 einen Umsatz in Höhe von 24 Mio. Euro erwirtschaftet. Im laufenden Jahr sollte die im April gestartete Tätigkeit als Partner für die Verteilung der Sendungen des Großhändlers für Elektroinstallationsmaterialien und Elektrogeräte Rexel in der Steiermark einen Wachstumsimpuls auslösen.

Darüber hinaus betätigt sich der „Jubilar“ seit Jahresbeginn im Segment der Luft- und Seefrachtlogistik. Dafür wurden drei Spezialisten im Bereich der Überseespedition engagiert, „die schon einiges bewegen“, wie Rolf Hadolt mit Stolz verkündet. Der Unternehmer sieht mit der neuen Geschäftseinheit den endgültigen Lückenschluss im Produktportfolio vollzogen. Jetzt könne man die Kunden in allen für den weltweiten Versand von Dokumenten- und Warensendungen relevanten Transportarten unterstützen, wobei für die Luft- und Seefrachtverkehre eine Mitgliedschaft im Octopus Freight Network (OFN) besteht. Im Bereich Ocean Freight ist für das Unternehmen der slowenische Hafen Koper das Tor zur Welt, das von einem täglich in Kalsdorf startenden Linienverkehr angefahren wird.

„Jede Entscheidung ist besser als gar keine, egal ob sie sich später als richtig oder falsch erweist“, lautet ein Grundsatz von Rolf Hadolt. Getreu dieser Devise hat er schon vor geraumer Zeit den Beschluss gefasst, auf ein starkes Engagement im B2C-Geschäft zu verzichten. Man habe sich einen guten Namen als Spezialist für die zuverlässige Abwicklung von eiligen B2B-Sendungen gemacht, sagt der Unternehmer. Bei einem groß angelegten Eintritt in das Marktsegment der Transportlogistik mit Zustellungen an private Adressen sieht er die Gefahr einer Verschlechterung der Servicequalität gegeben. Jedoch macht sich der gelernte Spediteur jetzt schon Gedanken über den Marktauftritt der Firmengruppe in zwei Jahren, „damit die Kunden mit unserer Unterstützung auch dann ihren Mitbewerbern um eine Nasenlänge voraus sind“.

JOACHIM HORVATH

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